Gendiagnostik bei familiärem Brust- oder Eierstockkrebs
Früherkennung und Prävention bei erblich bedingtem Krebs
Wenn Brust- oder Eierstockkrebs in Ihrer Familie häufig vorkommt, kann dies auf ein erhöhtes erbliches Risiko hinweisen. Etwa 5 bis 10 Prozent aller Brustkrebsfälle und 10 bis 20 Prozent aller Eierstockkrebsfälle sind genetisch bedingt. Um Ihnen zu helfen, Ihr persönliches Risiko besser einzuschätzen, bietet die Heimat Krankenkasse in Zusammenarbeit mit spezialisierten Zentren für Familiären Brust- und Eierstockkrebs eine gezielte Gendiagnostik an. Diese Diagnostik verbessert die Chancen, eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen und somit die Heilungschancen zu erhöhen.
Was versteht man unter Gendiagnostik?
Gendiagnostik bezeichnet die Untersuchung von genetischen Variationen oder Mutationen, die mit bestimmten Krankheiten, insbesondere Krebs, in Verbindung gebracht werden. Bei der Diagnose von Brust- und Eierstockkrebs stehen vor allen die BRCA1- und BRCA2-Gene im Fokus. Diese Gene sind essenziell für die Reparatur von DNA-Schäden. Mutationen in diesen Genen können das Risiko für Brust- oder Eierstockkrebs erheblich erhöhen.
Für wen ist Gendiagnostik sinnvoll?
Eine genetische Untersuchung kann besonders Frauen helfen, bei denen Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie gehäuft auftritt. Wenn mehrere enge Familienmitglieder wie Mutter, Schwester oder Tante an diesen Krebsarten erkrankt sind oder in der Familie eine bekannte erbliche Veränderung (Mutation) im BRCA1- oder BRCA2-Gen vorliegt, kann eine genetische Untersuchung dazu beitragen, das individuelle Risiko besser zu bewerten.
Der Weg zur Gendiagnostik
- Prüfung der Voraussetzungen: Überprüfen Sie zunächst selbst, ob in Ihrer Familie eine Häufung von Brust- oder Eierstockkrebs gemäß den unten beschriebenen Kriterien vorliegt. Dies ist der erste Schritt, um zu beurteilen, ob eine Gendiagnostik für Sie in Frage kommt.
- Risikofeststellung: Nehmen Sie Kontakt zu einem unserer kooperierenden Zentren auf, um die Voraussetzungen für eine Gendiagnostik genauer zu prüfen. In einem telefonischen oder persönlichen Gespräch wird ermittelt, ob eine familiäre Häufung von Brust- und/oder Eierstockkrebs besteht. Sollte dies der Fall sein, wird eine ausführliche Beratung in einem spezialisierten Zentrum vereinbart.
- Genetische Untersuchung: Bei Verdacht auf eine genetische Veranlagung wird eine Blutprobe entnommen und im Labor auf spezifische Genveränderungen untersucht. Ein positives Ergebnis zeigt ein erhöhtes Risiko an, garantiert aber nicht, dass die Krankheit ausbricht.
- Früherkennung: Frauen, bei denen eine genetische Veranlagung festgestellt wurde, können von einer intensivierten Früherkennung profitieren. Dies bedeutet, dass Untersuchungen wie Ultraschall oder Mammografie schon in jüngeren Jahren und in kürzeren Abständen durchgeführt werden. In einigen Fällen können auch medikamentöse Behandlungen in Betracht gezogen werden. Ziel dieser erweiterten Maßnahmen ist es, mögliche Erkrankungen bereits im frühen Stadium zu erkennen und behandeln zu können.
- Vorsorgemaßnahmen: In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, vorbeugende Maßnahmen wie eine Mastektomie (Entfernung der Brustdrüsen) oder Ovarektomie (Entfernung der Eierstöcke) in Erwägung zu ziehen. Diese Entscheidungen werden in enger Absprache mit medizinischen Experten getroffen. Gesundheitliche Risiken werden dabei sorgfältig abgewogen und die Frauen bei Bedarf psychologisch begleitet.
Eine persönliche Entscheidung
Die Entscheidung, eine Gendiagnostik durchführen zu lassen, ist sehr persönlich und sollte gut überlegt sein. Die Heimat Krankenkasse steht Ihnen mit kompetenter Beratung und Unterstützung zur Seite. Kontaktieren Sie uns, um mehr über die Voraussetzungen und die nächsten Schritte zu erfahren.
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