Impfung gegen Japanische Enzephalitis
Die Japanische Enzephalitis (JE) ist eine Viruserkrankung, die durch Stechmücken übertragen wird. In schweren, wenn auch seltenen Fällen kann sie zu bleibenden Gesundheitsschäden führen. Eine Impfung bietet den besten Schutz und wird vor allem für Reisen in Risikogebiete empfohlen.
Vorkommen und Übertragung
Die Japanische Enzephalitis tritt vor allem in Ost- und Südostasien auf. Verbreitet ist sie in Ländern wie China, Indien, Nepal, Sri Lanka, die Philippinen, Nordthailand und Vietnam. Das Infektionsrisiko ist dort am höchsten, wo sowohl Stechmücken als auch Schweine oder Wildvögel leben – insbesondere in warmen und wasserreichen Gebieten sowie in der Nähe von Zuchtbetrieben. Eine Ansteckungsgefahr besteht nicht nur in ländlichen Regionen, sondern auch in der Nähe von Ballungszentren. Übertragen wird das Virus von Tieren auf den Menschen durch verschiedene Stechmücken, die überwiegend nachtaktiv sind.
Welche Symptome treten bei einer Infektion auf?
Nach dem Stich durch eine infizierte Mücke dauert es etwa 5 bis 15 Tage, bis erste Krankheitszeichen auftreten. Häufig verlaufen Infektionen jedoch symptomfrei. Treten Symptome auf, handelt es sich in den meisten Fällen um grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
Schwerer Krankheitsverlauf
Bei etwa einem von 250 symptomatischen Patienten nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf mit neurologischen Symptomen. Dazu gehören:
- Nackensteifigkeit (Meningismus)
- Verwirrtheit
- Verhaltensänderungen
- Lähmungen
- Krampfanfälle
- Bewusstseinsstörungen
Schwere Krankheitsverläufe sind häufig mit erheblichen Langzeitfolgen verbunden. Rund 30 bis 50 Prozent der Überlebenden entwickeln bleibende psychiatrisch-neurologische Schäden wie motorische Einschränkungen, kognitive oder sprachliche Defizite sowie wiederkehrende Krampfanfälle. Da es bislang keine Medikamente gegen die Japanische Enzephalitis gibt, konzentriert sich die Behandlung ausschließlich auf die Linderung der Symptome. Etwa ein Drittel der schwer Erkrankten stirbt.
Wie können sich Reisende schützen?
Obwohl die Wahrscheinlichkeit einer Infektion für den Einzelnen insgesamt gering ist, sollte das Risiko eines möglichen schweren Krankheitsverlaufs nicht unterschätzt werden. Da es bisher keine spezifischen Medikamente zur Bekämpfung der Japanischen Enzephalitis gibt, bleibt die Impfung die wirksamste Schutzmaßnahme gegen die Krankheit. Sie wird insbesondere als Reiseschutz für Personen empfohlen, die sich längere Zeit in betroffenen Gebieten aufhalten oder ein erhöhtes Expositionsrisiko haben. Faktoren wie Reisedauer, besuchte Region, Unterkunft, Alter und Vorerkrankungen beeinflussen das individuelle Infektionsrisiko erheblich.
Neben der Impfung ist die konsequente Vermeidung von Mückenstichen wichtig:
- Mückenschutzmittel verwenden
- Helle, lange Kleidung tragen
- Moskitonetze über dem Bett verwenden
Impfung gegen Japanische Enzephalitis
Die Impfung (Impfstoff IXIARO) wird in zwei Fällen empfohlen:
Reiseindikation: Reisende, die sich in Endemiegebieten aufhalten, sollten sich impfen lassen, insbesondere bei:
- Aufenthalten in aktuellen Ausbruchsgebieten
- Langzeitaufenthalten von mehr als vier Wochen
- Wiederholten Kurzaufenthalten
- Aufenthalten in der Nähe von Reisfeldern oder Schweinezuchtanlagen, unabhängig davon, ob diese sich in städtischen oder ländlichen Gebieten befinden
Berufliche Indikation: Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für Laborpersonal, das gezielt mit vermehrungsfähigen Wildstämmen des Japanischen Enzephalitis-Virus arbeitet.
Impfschema
Die Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfstoffdosen für alle Altersklassen. Der Impfstoff ist ab einem Alter von zwei Monaten zugelassen.
- Standard-Schema: Die beiden Impfungen erfolgen im Abstand von vier Wochen und sollten spätestens eine Woche vor der Reise in ein Endemiegebiet abgeschlossen sein.
- Schnellimpfschema: Für Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren besteht die Möglichkeit eines Schnellimpfschemas, bei dem die beiden Dosen im Abstand von nur einer Woche verabreicht werden können, wenn kurzfristig ein Impfschutz notwendig ist.
- Auffrischimpfung: Bei fortbestehendem oder wiederholtem Expositionsrisiko wird 12 bis 24 Monate nach der Grundimmunisierung eine Auffrischimpfung empfohlen. Bei fortbestehendem Risiko erfolgt eine weitere Auffrischimpfung 10 Jahre nach der ersten Auffrischimpfung.
Kostenübernahme durch die Heimat Krankenkasse
Alle Schutzimpfungen, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen werden und im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten sind, sind kostenfrei.
Für Impfungen, die nicht im Leistungskatalog enthalten sind – wie zum Beispiel die Impfung gegen Japanische Enzephalitis im Zusammenhang mit einer privaten Auslandsreise – gilt eine andere Regelung. Diese Impfkosten können nicht über die elektronische Gesundheitskarte abgerechnet werden.
Um Sie dennoch bestmöglich zu unterstützen, beteiligt sich die Heimat Krankenkasse auch an zusätzlichen Schutzimpfungen. Im Rahmen unseres Impf-Budgets erstatten wir Ihnen pro Kalenderjahr bis zu 300 Euro für Impfkosten und ärztliches Honorar.
Weitere Informationen und Beratung
Ausführliche Informationen zur Japanischen Enzephalitis und aktuelle Impfempfehlungen finden Sie auf der Themenseite der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts.
Haben Sie individuelle Fragen oder wünschen Sie eine persönliche Beratung? Die Heimat Krankenkasse ist für Sie da! Kontaktieren Sie uns – wir unterstützen Sie gerne bei all Ihren Anliegen.
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