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Impfung gegen Meningokokken

Meningokokken sind Bakterien, die sich im Nasen-Rachen-Raum des Menschen ansiedeln. Die Bakterien der Gattung „Neisseria meningitidis“ können mitunter schwere, teils lebensbedrohliche Erkrankungen wie Meningitis (Hirnhautentzündung) und Sepsis (Blutvergiftung) verursachen.

Es gibt fünf Gruppen von Meningokokken (A, B, C, W, X und Y), die hauptsächlich für Infektionen verantwortlich sind. In Europa ist die Serogruppe B die häufigste Ursache für invasive (krank machende) Meningokokken-Infektionen mit einem lebensbedrohlichen Verlauf.

Wie werden Meningokokken übertragen?

Die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, etwa beim Husten, Niesen oder Küssen. Meningokokken können im Nasen-Rachen-Raum gesunder Menschen leben, ohne Symptome zu verursachen. Diese Personen können die Bakterien jedoch auf andere übertragen, bei denen es dann zu einer schweren Erkrankung kommen kann. Erkrankte können die Erreger auch beim engem Kontakt als Schmierinfektion weitergeben, zum Beispiel durch Berührung des Nasensekrets.

Was sind Symptome und Krankheitsverlauf einer Meningokokken-Infektion?

Erste Krankheitszeichen ähneln den Symptomen eines Atemweginfekts und stellen sich drei bis vier Tage nach Ansteckung ein. Eine Meningokokken-Infektion kann sich innerhalb weniger Stunden bei den Betroffenen zu einem lebensbedrohlichen Krankheitsbild entwickeln.

Symptome der Meningitis (Hirnhautentzündung)

Der steife Nacken (Nackensteifigkeit oder Meningismus) ist ein typisches Symptom einer Meningitis, also einer Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute. Ob eine Nackensteifigkeit vorliegt, lässt sich überprüfen, indem man den Betroffenen flach auf den Rücken legt und das Kinn Richtung Brust drückt. Geht das nicht oder nur unter Schmerzen, spricht das für eine Hirnhautentzündung.

Zu den weiteren Symptomen einer Meningitis zählen

  • starke Kopfschmerzen,
  • hohes Fieber,
  • Lichtempfindlichkeit,
  • Übelkeit und Erbrechen,
  • Bewusstseinsstörungen,
  • Hautausschlag,
  • bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Fontanelle vorgewölbt oder hart.

Symptome der Meningokokken-Sepsis (Blutvergiftung)

Gelangen invasive Menningokokken aus dem Nasen-Rachen-Raum in die Blutbahn, breiten sie sich mit dem Blut im gesamten Körper aus. Es können kleine Einblutungen in Haut und Schleimhaut entstehen, die sich als kleine, etwa stecknadelkopfgroße rote oder braune Pünktchen (Petechien) zeigen. Im Gegensatz zu anderen Hautausschlägen verblassen Petechien nicht, wenn man z.B. durch Auflegen eines Glases Druck auf die Haut ausübt.

Weitere Symptome einer Sepsis sind

  • Fieber oder ungewöhnlich niedrige Körpertemperatur,
  • schneller Herzschlag,
  • Kurzatmigkeit,
  • blasse, fleckige oder kalte Haut,
  • Verwirrtheit oder Desorientierung,
  • es drohen Kreislaufkollaps und Störungen der Organfunktion.

Wie wird eine Meningokokken-Infektion behandelt?

Bei Verdacht auf eine Meningokokken-Infektion ist eine sofortige intensivmedizinische Behandlung im Krankenhaus erforderlich. Die Therapie umfasst die Gabe von Antibiotika und gegebenenfalls Kortikosteroiden, sowie Unterstützungsmaßnahmen wie Kreislaufüberwachung und Flüssigkeitszufuhr. Ohne Behandlung ist die Sterblichkeit hoch.

Impfung gegen Meningokokken

In Deutschland stehen Impfstoffe gegen die Serogruppen B, C und ACWY zur Verfügung. Dabei wird zwischen Konjugat-Impfstoff und Polysaccharid-Impfstoff unterschieden. Die Impfstoffe sind Totimpfstoffe, die in den Oberarm injiziert werden.

Wer sollte sich wann gegen Meningokokken impfen lassen?

Meningokokken B-Impfung (MenB)

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit Januar 2024 allen Säuglingen die Grundimmunisierung mit dem Impfstoff Bexsero ab dem Alter von zwei Monaten. Das Impfschema sieht vor, dass Säuglinge nach dem 2+1-Schema frühzeitig im Alter von zwei, vier und 12 Monaten geimpft werden. Nachholimpfungen sollen spätestens bis zum fünften Geburtstag erfolgen.

Meningokokken C-Impfung (MenC)

Bei allen Kindern im Alter von 12 bis 23 Monaten wird eine einmalige Impfung mit einem Meningokokken-C-Konjugatimpfstoff empfohlen. Die Impfung soll bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.

Wie sollten Personen mit einer Immunschwäche geimpft werden?

Personen mit erhöhtem Risiko für Meningokokken-Erkrankungen sollten gemäß den Impfempfehlungen sowohl mit dem Meningokokken ACWY-Konjugatimpfstoff als auch, falls im Säuglings- oder Kleinkindalter noch nicht erfolgt, mit dem Meningokokken-B-Impfstoff geimpft werden.

Gibt es eine Impfempfehlung für bestimmte Personenkreise?

  • Für gefährdetes Laborpersonal wird sowohl eine Impfung mit dem Meningokokken ACWY-Konjugatimpfstoff als auch eine Impfung gegen MenB empfohlen.
  • Pilgerreisende oder Reisende in endemische Länder mit engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sollten eine Impfung gegen Meningokokken ACWY erhalten.
  • Katastrophenhelferinnen und –helfer, Entwicklungshelferinnen und –helfer sowie medizinisches Personal sollten zusätzlich mit dem Meningokokken-B-Impfstoff geimpft werden.
  • Vor Langzeit-Aufenthalten sollten Kinder und Jugendliche sowie Personen in Studium und Ausbildung eine Impfung gegen Meningokokken ACWY und/oder gegen MenB entsprechend der Empfehlung der Zielländer erhalten.

Welche Nebenwirkungen können nach einer Meningokokken-Impfung auftreten?

Wie bei jeder Impfung können auch bei der Meningokokken-Impfung Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten zählen:

  • Schmerzen und Rötung an der Injektionsstelle
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen

Diese Nebenwirkungen sind meist mild und klingen innerhalb weniger Tage ab. Schwere Nebenwirkungen sind selten, aber bei Auftreten sollte sofort ein Arzt konsultiert werden.

Wie erfolgt die Kostenübernahme?

Schutzimpfungen, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts empfohlen und in den Leistungskatalog der Krankenkassen übernommen wurden, sind kostenfrei.

Für alle zusätzlichen Schutzimpfungen erstatten wir Ihnen im Rahmen unseres Impf-Budgets pro Kalenderjahr bis zu 300 Euro für die Kosten der Impfung und das ärztliche Honorar.

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