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Impfreaktionen: Das müssen Sie wissen

Leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, eine geschwollene Einstichstelle: Viele Menschen erleben kurze Zeit nach einer Impfung unangenehme Impfreaktionen, die trotz einer strengen Kontrolle der zugelassenen Impfstoffe nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Wie Impfreaktionen entstehen und wie Sie am besten damit umgehen erfahren Sie hier.

Was sind Impfreaktionen?

Impfreaktionen treten meist direkt nach einer Impfung auf und dauern nur wenige Tage. Die meist milden und kurzlebigen Symptome sind das Zeichen einer unbedenklichen Immunreaktion des Körpers. Zu den typischen Symptomen einer Impfreaktion gehören Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle - sogenannte Lokalreaktionen. Diese Beschwerden kommen, je nach Impfstoff, bei etwa zwei bis 20 Prozent der Geimpften vor. Auch Allgemeinreaktionen gehören zu den möglichen Symptomen und treten bei etwa einem bis zehn Prozent der geimpften Personen auf. Diese können sein:

  • Abgeschlagenheit
  • Unwohlsein
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall
  • Fieber

Solche Reaktionen des Körpers auf eine Impfung sind Ausdruck der erwünschten Aktivierung des Immunsystems durch den Impfstoff und klingen von selbst wieder ab. Weitere Informationen zu den erwartbaren Reaktionen finden Sie zusätzlich in den Fachinformationen der jeweiligen Impfstoffe.

 

Ursachen von Impfreaktionen

Für Impfungen gibt es verschiedene Arten von Impfstoffen:

Lebendimpfstoffe, wie zum Beispiel bei Impfstoffen gegen Masern-Mumps-Röteln, beinhalten lebende Krankheitserreger. Diese werden bei der Impfung in abgeschwächter Form in den Körper injiziert.

Bei den Totimpfstoffen, wie beispielsweise gegen Grippe oder Tollwut, dagegen werden die Krankheitserreger zuvor komplett abgetötet. Bei der Impfung werden dann lediglich immunaktive Fragmente dieser Erreger in den Körper injiziert.

Sogenannte mRNA-Impfstoffe enthalten keine Krankheitserreger oder Bestandteile von diesen. Stattdessen wird durch eine Impfung mit diesen durch die enthaltene mRNA (messenger-RNA bzw. Boten-RNA) nur die Information für die Herstellung der Antigene an die Zellen im Muskelgewebe übertragen.

Bei Vektorimpfstoffen wird das Genmaterial des Erregers in das Erbgut von Trägerviren, den sogenannten Vektoren, eingebracht. Diese sind so harmlos, dass sie nicht krank machen, aber in menschliche Zellen eindringen und damit die Immunreaktion auslösen können.

Wird ein Impfstoff injiziert, setzt sich der Körper bereits an dieser Stelle mit den enthaltenen Partikeln auseinander. Das kann zu Lokalreaktionen wie Schwellungen oder Schmerzen führen. Während der weiteren Immunreaktion des Körpers können schließlich auch leichte Allgemeinreaktionen auftreten.

In einigen Impfstoffen sind außerdem Zusätze, sogenannte Adjuvanzien, enthalten, die diese Immunreaktion des Körpers noch verstärken sollen. Da in Lebendimpfstoffen meist weniger oder keine Adjuvanzien beigemischt sind, treten bei diesen weniger Schmerzen auf als bei Totimpfstoffen.

 
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Sind Impfreaktionen wichtig für eine gute Immunantwort?

Impfreaktionen sind meist ein gutes Zeichen, denn sie zeigen, dass der Körper Energie in das Immunsystem lenkt. Die Reaktionen kommen häufig aus dem sogenannten "angeborenen Immunsystem", das nach einer Impfung als erstes reagiert und dem Körper eine potenzielle Gefahr durch eindringende Erreger signalisiert.

Die Stärke der Symptome ist jedoch kein Gradmesser dafür, wie gut die Impfung schützt. Das liegt unter anderem auch daran, dass das angeborene Immunsystem nicht nur das Virusantigen im Impfstoff wahrnimmt, sondern auch die im Impfstoff enthaltenen Wirkstoffverstärker oder Hilfsstoffe wie Stabilisatoren. Es macht für die Impfwirkung also keinen Unterschied, ob eine Person symptomfreibleibtoder Impfreaktionen auftreten.

 

Was tun bei Impfreaktionen?

Lokalreaktionen können Sie in der Regel bereits wenige Stunden nach der Impfung spüren. Da die Injektion meist in den Oberarm erfolgt, konzentriert sich der Schmerz auf diesen Bereich und ist mit einem Muskelkater vergleichbar. Auch sind Schmerzen bei bestimmten Bewegungen möglich. Zwar ist aus medizinischer Sicht eine Behandlung nicht notwendig, da die Schmerzen in wenigen Tagen von selbst wieder abklingen, aber für das eigene Wohlbefinden gibt es Möglichkeiten, sie zu lindern:

  • körperliche Belastungen vermeiden: Am Tag der Impfung sollten Sie körperliche Aktivitäten generell vermeiden. Besonders wenn Schmerzen rund um die Impfstelle auftreten, sollten Sie mit sportlichen Aktivitäten warten, bis diese wieder abgeklungen sind. Meist ist das bereits nach einem Tag wieder der Fall, selten dauern die Schmerzen wenige Tage an.
  • die schmerzende Region kühlen: Mit einem Kühlakku oder einer Kühlmanschette können Sie Schmerzen an der Einstichstelle gezielt lindern. Achten Sie jedoch darauf, diese nicht direkt auf die Haut zu legen, sondern sie in ein trockenes Baumwoll- oder Frotteetuch zu wickeln. Auch kühlende Gels oder Umschläge haben einen schmerzlindernden Effekt. Bei stärkeren Schmerzen können Sie auch auf kühlende Gels mit schmerzstillenden Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Diclofenac zurückgreifen.

Auch bei Babys und Kleinkindern können nach einer Impfung Schmerzen rund um die Einstichstelle auftreten. Wenn Sie den Bereich der Impfung kühlen möchten, sollten Sie darauf achten, das Kühlakku aus dem Kühlschrank und nicht direkt aus dem Gefrierschrank zu verwenden. Außerdem sollten Sie es maximal zehn Minuten auf der betroffenen Stelle belassen.

Treten nach einer Impfung Allgemeinreaktionen und grippeähnliche Symptome auf, kommen auch schmerz- und fiebersenkende Mittel infrage.

 
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Reaktionen und Nebenwirkungen: Wann ärztlichen Rat einholen?

Die meisten Menschen haben nach einer Impfung keine oder nur leichte Impfreaktionen. Mit diesen müssen Sie nicht zum Arzt gehen. In seltenen Fällen kann es jedoch auch zu Impfnebenwirkungen und Impfschäden kommen. Nebenwirkungen sind unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die über das übliche Maß einer Impfreaktion hinausgehen. Personen, die nach einer Impfung an Komplikationen oder Schäden leiden, sollten ihren behandelnden Arzt oder Ärztin aufsuchen.

Weiterhin sind Impfnebenwirkungen nach § 6 Abs. 1 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) meldepflichtig. Die Meldung erfolgt über Ihren Hausarzt. Sie können jedoch auch selbst eine Meldung über das Online-Formular des Paul-Ehrlich-Instituts machen. Dieses leitet die Informationen aus der Meldung an die Bundesbehörden weiter, die für die Arzneimittelsicherheit zuständig sind.

 

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