Schwangerschaftsvorsorge: die wichtigsten Untersuchungen
Untersuchungen zur Schwangerschaftsvorsorge dienen dazu, die Gesundheit von Mutter und Kind im Auge zu behalten. Hier erfahren Sie, welche Vorsorgeuntersuchungen Ihnen die Heimat Krankenkasse während der Schwangerschaft bietet.
Warum ist Schwangerschaftsvorsorge wichtig?
Vorsorgeuntersuchungen helfen dabei, den Fortschritt der Schwangerschaft zu überwachen. Ärzte können das Wachstum des Babys, den Zustand der Gebärmutter und andere Faktoren beurteilen, um sicherzustellen, dass die Schwangerschaft normal verläuft. Durch die Schwangerschaftsvorsorge lassen sich potenzielle Risiken und Komplikationen frühzeitig erkennen. So können behandelnde Ärzte rechtzeitig angemessene Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit der Schwangeren und des ungeborenen Kindes zu schützen. Bei Risikoschwangerschaften und auftretenden Problemen stehen zusätzliche Untersuchungen im Rahmen der Pränataldiagnostik zur Verfügung.
Mutterpass: Dokumentation der Vorsorge
Den Mutterpass erhält jede schwangere Frau bei der ersten Vorsorgeuntersuchung, entweder in gedruckter oder in elektronischer Form. Im Verlauf der Schwangerschaft werden dort die Ergebnisse aller Vorsorgeuntersuchungen und Behandlungen dokumentiert. Der Mutterpass enthält zudem alle medizinisch notwendigen Daten der Schwangeren. Daher sollten werdende Mütter diesen immer bei sich führen, damit Ärzte im Notfall schnell reagieren können. Anhand des Mutterpasses können Sie selbst ablesen, welche Untersuchungen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge bei Ihnen vorgesehen sind. Reguläre Untersuchungen sind dabei all jene, die im Mutterpass stehen und auf die Schwangere laut der Mutterschafts-Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gesetzlichen Anspruch haben.
Gesetzlich festgelegte Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere
Der Umfang der normalen Schwangerschaftsvorsorge ist verbindlich festgelegt und bei allen gesetzlichen Krankenkassen gleich. Schwangere haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine ausreichende regelmäßige Schwangerschaftsvorsorge durch einen Frauenarzt und/oder eine Hebamme. Neben den Vorsorgeuntersuchungen ist die ärztliche Betreuung und Beratung durch den Arzt ein wichtiger Bestandteil der Mutterschafts-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses. Die Beratung erfolgt u.a. zur Ernährung, zur Mundgesundheit, zu notwendigen Impfungen sowie zur schädigenden Wirkung verschiedener Substanzen wie Alkohol, Nikotin und Drogen.
Die meisten Vorsorgeuntersuchungen können Schwangere entweder von einer Hebamme oder von einem Arzt durchführen lassen. Eine Ausnahme bilden dabei Ultraschalluntersuchungen, die nur Ärzte vornehmen können. Eine Risikoschwangerschaft sollte in jedem Fall von einem Gynäkologen betreut werden.
Die erste Untersuchung zur Schwangerschaftsvorsorge
Sobald Sie einen positiven Schwangerschaftstest oder die Vermutung haben, dass eine Schwangerschaft bestehen könnte, sollten Sie einen Termin bei einem Frauenarzt vereinbaren. Bei der Erstuntersuchung stellt der Arzt die Schwangerschaft fest und errechnet den voraussichtlichen Geburtstermin. Im Rahmen der Anamnese dokumentiert der Frauenarzt den gesundheitlichen Lebensverlauf der werdenden Mutter und des Vaters sowie den bisherigen Schwangerschaftsverlauf. Im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung und einem ausführlichen Gespräch wird der Gesundheitszustand der Schwangeren festgestellt. Wenn Sie bereits ein oder mehrere Kinder haben, bezieht der Arzt die Befunde aus den zuvor ausgestellten Mutterpässen in die Anamnese mit ein. Folgende Untersuchungen finden statt:
- Blutuntersuchung und Bestimmung von Blutgruppe und Rhesusfaktor
- Antikörper-Suchtest
- Tests auf Infektionen mit Röteln, Syphilis, Chlamydien und Hepatitis B
- Hämoglobinbestimmung
- serologische Untersuchung zum Ausschluss einer HIV-Infektion (in ärztlicher Absprache)
Weitere Untersuchungen zur Schwangerschaftsvorsorge
Die Vorsorgeuntersuchen finden normalerweise alle vier Wochen statt. Ab der 32. Schwangerschaftswoche erfolgt die Schwangerschaftsvorsorge alle zwei Wochen. Sobald der errechnete Geburtstermin überschritten ist, sollten schwangere Frauen alle zwei Tage ihren Frauenarzt zur Kontrolle aufsuchen.
Bei der Vorsorge finden folgende Untersuchungen statt:
- Messung des Blutdrucks
- Feststellung des Gewichts der schwangeren Frau
- Analyse des Urins
- Stand der Gebärmutter
- Lage des Kindes und dessen Herztöne
- Blutuntersuchung der Mutter in regelmäßigen Abständen
Bestandteil der Untersuchungen sind auch das Besprechen der Testergebnisse, Beratung und die Beantwortung von Fragen der werdenden Mutter.
Ultraschalluntersuchungen zur Vorsorge
Zudem sind im Rahmen der Vorsorge in der Schwangerschaft drei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen, die jedoch freiwillig sind. Diese finden in der 10., der 20. und der 30. Schwangerschaftswoche statt. Besteht eine Risikoschwangerschaft oder treten Komplikationen auf, können häufigere Ultraschalluntersuchungen stattfinden, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Eine Sonografie gibt Auskunft über folgende Ergebnisse:
- Alter des Kindes, Dauer der Schwangerschaft, voraussichtlicher Geburtstermin
- eventuell bestehende Mehrlingsschwangerschaft
- Position des Embryos in der Gebärmutter
- Herzaktivitäten und Körpermaße des Babys
- Fruchtwassermenge
- Lage der Plazenta
Zusätzliche Untersuchungen: Pränataldiagnostik
Liegen bestimmte gesundheitliche oder familiäre Risiken vor, weist der Arzt auf die Pränataldiagnostik hin. Diese Untersuchungen gehören nicht zur normalen Schwangerschaftsvorsorge. Sollten sich aus der Anamnese auffällige Befunde ergeben oder liegt ein begründeter Verdacht vor, der weitere Untersuchungen notwendig macht, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Pränataldiagnostik. Bei Verdacht auf Mangelversorgung oder Fehlbildung des Kindes stehen beispielsweise folgende Untersuchungen zur Verfügung:
- spezialisierte Ultraschalluntersuchungen wie Organ-, Fein- oder Doppler-Ultraschall
- Toxoplasmose-Test
- Pränataltest zur Blutuntersuchung auf genetische Chromosomenabweichung wie beispielsweise Trisomie 21
Liegen keine auffälligen Befunde bei den normalen Vorsorgeuntersuchungen vor, müssen Schwangere zusätzliche Leistungen selbst zahlen. Frauenärzte beraten werdende Eltern auch zur Notwendigkeit und zu den Risiken dieser Maßnahmen.
Zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen der Heimat Krankenkasse
Die Heimat Krankenkasse unterstützt werdende Mütter mit einer Kostenbeteiligung bei zusätzlichen Untersuchungen zur Vorsorge während der Schwangerschaft. Im Rahmen des Gesundheitskontos erstatten wir Ihnen pro Jahr bis zu 100 Euro für folgende Vorsorgeuntersuchungen:
- Toxoplasmose-Test
- Serologische Untersuchungen auf Infektionen
- Zytomegalie-Test
- Feststellung von Antikörpern gegen Windpocken und Ringelröteln
Im Rahmen unseres Vorsorgeprogramms "Hallo Baby" haben Sie die Möglichkeit, weitere Untersuchungen durchführen zu lassen wie beispielweise einen B-Streptokokken-Test. Die Heimat Krankenkasse hilft so Schwangeren dabei, Risikofaktoren rechtzeitig zu erkennen und zu minimieren. Lassen Sie sich zu den Möglichkeiten am besten von Ihrem Frauenarzt beraten.