Brustkrebsvorsorge: Welche Untersuchungen sind möglich?
Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Krebserkrankung. Die Heimat Krankenkasse bietet Versicherten verschiedene Untersuchungen zur Brustkrebsvorsorge und zur Früherkennung von Tumoren, um die Heilungschancen zu verbessern.
Warum ist Brustkrebsvorsorge wichtig?
Vorsorgeuntersuchungen und Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs können dazu beitragen, die Heilungschancen bei einer Erkrankung zu verbessern. Die Brustkrebsvorsorge dient dazu, Vorstufen von Krebs zu erkennen, noch bevor sich Brustkrebs entwickeln kann. Ziel der Früherkennung ist es, eventuelle bösartige Tumore in einem frühen Stadium festzustellen, um eine Behandlung rechtzeitig einleiten zu können. So lässt sich der Krebs behandeln, bevor er in andere Körperregionen streuen kann. Je früher die Diagnose erfolgt, desto besser stehen in den meisten Fällen die Heilungschancen für die Patientin.
Welche Arten der Brustkrebsvorsorge gibt es?
Je nach Alter der Frau stehen verschiedene gesetzliche Leistungen zur Brustkrebsvorsorge zur Verfügung. Zudem bietet die Heimat Krankenkasse Versicherten Zusatzleistungen. Die Teilnahme an den Untersuchungen zur Vorsorge und Früherkennung ist freiwillig. Damit können Ärzte ungewöhnliche Veränderungen der Brust erkennen.
Tastuntersuchung der Brust
Beim Frauenarzt können Versicherte eine Tastuntersuchung der Brust vornehmen lassen. Dabei tastet der Arzt die Brust und Brustwarzen auf eventuelle Verhärtungen oder andere Auffälligkeiten ab. Auch die Lymphknoten in den Achselhöhlen sind Bestandteil der Untersuchung. Der Frauenarzt achtet bei der medizinischen Tastuntersuchung zudem auf Schwellungen, Unregelmäßigkeiten der Haut und den Austritt von Flüssigkeit aus der Brustwarze.
Mammografie
Bei einer Mammografie handelt es sich um eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust. Dabei erfolgen zwei Aufnahmen der Brust aus unterschiedlichen Richtungen. Für ein möglichst genaues Ergebnis ist es notwendig, dass jede Brust zwischen den Plexiglasplatten flach zusammengedrückt wird. Manche Frauen empfinden diese Untersuchung als unangenehm. Allerdings dauert sie nur ein paar Sekunden, sodass das unangenehme Gefühl schnell überstanden ist.
Sonografie
Eine weitere Untersuchung zur Brustkrebsvorsorge ist ein Ultraschall der Brust bzw. eine Sonografie, die vor allem bei jungen Frauen mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko zum Einsatz kommt. Da das Brustgewebe im jungen Alter dichter ist, können Auffälligkeiten bei einem Mammografie-Screening oder bei einer Tastuntersuchung leicht übersehen werden. Mit einer Ultraschalluntersuchung lassen sich bösartige Veränderungen besser erkennen.
Welche Methode am effektivsten ist, wie eine Mammographie abläuft und ab welchem Alter die Vorsorge sinnvoll ist, erklärt die Radiologin Dr. med. Ulrike Meyer-Johann im Video.
Ab welchem Alter ist die Brustkrebsvorsorge sinnvoll?
Mit steigendem Alter wächst auch das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. In Deutschland haben Frauen ab 30 Jahren deshalb einen gesetzlichen Anspruch auf eine jährliche Untersuchung zur Brustkrebsvorsorge. Bei jüngeren Frauen ab 20 Jahren ist eine Brustkrebsvorsorge nur vorgesehen, wenn aufgrund einer familiären Vorbelastung oder aufgrund von anderen Faktoren ein erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht. Je nach Alter der Frau bezuschussen die gesetzlichen Krankenkassen folgende Untersuchungen zur Vorsorge bzw. Früherkennung von Brustkrebs:
- ab 30 Jahren: Frauen haben Anspruch auf eine jährliche Tastuntersuchung der Brust.
- zwischen 50 und 69 Jahren: Neben der Tastuntersuchung können Patientinnen alle zwei Jahre eine Mammografie durchführen lassen. Versicherte erhalten für das Mammografie-Screening regelmäßig eine schriftliche Einladung.
- 70 - 75 Jahre: Der Gemeinsame Bundesausschuss hat die obere Altersgrenze für die Teilnahme am Früherkennungsprogramm auf Brustkrebs angehoben. Seit dem 01. Juli 2024 können auch Frauen im Alter von 70 bis 75 Jahren alle zwei Jahre am Mammografie-Screening teilnehmen.
- Frauen mit erblicher Vorbelastung: Frauen haben ab dem 25. Lebensjahr oder fünf Jahre vor dem jüngsten Erkrankungsalter eines Familienmitglieds zweimal im Jahr Anspruch auf eine Tastuntersuchung und Sonografie sowie einmal im Jahr auf ein MRT. Frauen ab 40 Jahren können eine Mammografie alle ein bis zwei Jahre durchführen lassen.
Welche zusätzlichen Leistungen bietet die Heimat Krankenkasse?
Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen zur Brustkrebsvorsorge bietet die Heimat Krankenkasse Versicherten weitere Möglichkeiten zur Vorsorge und Früherkennung von Brustkrebs:
- Die Heimat Krankenkasse bezuschusst einmal jährlich eine Sonografie bei Frauen ab 18 Jahren mit einer medizinischen oder familiären Vorbelastung im Rahmen des Gesundheitskontos.
- Frauen ab 18 Jahren mit einer medizinischen oder familiären Vorbelastung haben zudem einmal jährlich die Möglichkeit, sich eine Mammografie im Rahmen des Gesundheitskontos bezuschussen zu lassen.
- Zusätzlich bietet die Heimat Krankenkasse die Methode "discovering hands" zur Früherkennung von Brustkrebs. Diese Tastuntersuchung der Brust führen sehbehinderte speziell geschulte Frauen durch, die nachweislich über einen stark ausgeprägten Tastsinn verfügen. Die Untersuchung erfolgt in einer der teilnehmenden Frauenarzt-Praxen. Patientinnen mit familiärer Belastung haben einmal jährlich Anspruch auf die Vorsorgeuntersuchung.
Was können Frauen selbst für die Brustkrebsvorsorge tun?
Neben den angebotenen Vorsorgeuntersuchungen zur Vermeidung von Brustkrebs können Frauen auch selbst regelmäßig ihre Brust abtasten, um eventuelle Veränderungen, schmerzende Stellen, Knoten oder Verhärtungen festzustellen. Dabei sollten sie auch die Lymphknoten der Achselhöhlen auf Schwellungen begutachten. Veränderungen der Brustwarzen, plötzliche Unregelmäßigkeiten der Haut und das Austreten von Flüssigkeiten sind ebenfalls Signale, die beim Arzt zur weiteren Diagnose abgeklärt werden sollten. Der ideale Zeitpunkt für die Selbstuntersuchung ist regelmäßig acht Tage nach der letzten Regelblutung, denn zu diesem Zeitpunkt ist die Brust nicht von hormonell bedingten Gewebeveränderungen betroffen.
Wer sollte zur Brustkrebsvorsorge gehen?
Ärzte raten Frauen ab 30 Jahren einmal jährlich zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Ab diesem Alter steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Aber auch jüngere Patientinnen mit einer erblichen Vorbelastung oder anderen Faktoren, die das Risiko einer Erkrankung steigern, können in Absprache mit ihrem Frauenarzt an der Brustkrebsvorsorge teilnehmen.
Als allgemeine Risikofaktoren gelten Übergewicht, eine ungesunde Lebensweise und der Hormonhaushalt des Körpers. Somit sind Frauen mit einer frühen Regelblutung und einer späten Menopause sowie kinderlose Frauen mehr gefährdet. Die genauen Ursachen für das Entstehen von Brustkrebs sind allerdings bis heute nicht bekannt. So kann nicht nur in der weiblichen Brust Krebs auftreten, genauso können Männer in sehr seltenen Fällen an Brustkrebs erkranken.