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Datum:02.06.2021 - Kategorie:Ernährung
Lesedauer:ca. 5 Min.

Basische Ernährung – was ist dran?

Sie soll fit machen und Krankheiten vorbeugen: Basische Ernährung liegt im Trend. Was es damit auf sich hat und ob die Ernährungsweise wirklich die Gesundheit fördert, lesen Sie in diesem Artikel.

Das Ungleichgewicht von Säuren und Basen im Körper verursacht Krankheiten. Diese alternativmedizinische Theorie hat ihren Ursprung im 17. Jahrhundert – und feierte in den letzten Jahren ihre Wiederauferstehung. Die Ernährungslehre hebt die besondere Bedeutung des Säure-Basen-Haushalts hervor, der in Form des pH-Werts im Körper angegeben wird und bei gesunden Menschen etwa 7,4 beträgt.

Einigen Ratgebern zufolge sinkt dieser Wert bedrohlich und es kommt zu einer „Übersäuerung“, wenn zu viele säurebildende Speisen auf dem Teller landen. „Sauer“ meint in diesem Fall also nicht den Geschmack der Lebensmittel, sondern ihre Wirkung im Körper und wie sie abgebaut werden. Zu den säurebildenden Speisen zählen unter anderem stark verarbeitete Lebensmittel wie Fast Food und Fertigprodukte sowie Milcherzeugnisse, Fleisch, Fisch, Eier, Süßigkeiten und Weizenmehl.

Übermäßiger Verzehr führe zu Übersäuerung, Müdigkeit, Erschöpfung und begünstige Erkrankungen wie Knochenschwund oder Diabetes. Um das zu vermeiden, wird eine dauerhaft basische Ernährung empfohlen. Denn nährstoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Fruchtsäfte, Kräuter, Pilze, Sprossen und Nüsse regen die Basenbildung im Körper an – und sollen einer Übersäuerung damit entgegenwirken.

Der Körper reguliert den Säure-Basen-Haushalt von selbst

Nehmen wir zu viele säurebildende Lebensmittel zu uns, muss sich der Körper in besonderem Maße anstrengen, den Säureüberschuss auszugleichen. Zahlreiche Diäten und Basenkuren beruhen auf dieser Annahme. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) aber rät von einem kompletten Verzicht auf säurebildende Lebensmittel ab, den so mancher Ratgeber propagiert. Langfristiges Basenfasten würde dem Körper sogar lebenswichtige Nährstoffe entziehen, weil die Ernährungsform auf Dauer zu einseitig wäre und auch manche „saure“ Lebensmittel wie Getreide und Milchprodukte zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen.

Dank sogenannter Puffersysteme ist ein gesunder Körper zudem selbst in der Lage, den Säure-Basen-Haushalt in Balance zu halten. Bei einer ausgewogenen Ernährung können überschüssige Mengen an Säuren ganz einfach über die Lunge oder den Urin ausgeschieden werden. Die befürchtete Übersäuerung droht also nur Menschen, die aufgrund chronischer Nierenerkrankungen oder Diabetes ohnehin schon Probleme mit dem Stoffwechsel haben.

Entgegen den Behauptungen einiger Ratgeber ist eine streng basische Ernährung nicht nötig, um den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten – denn das schafft der Körper in der Regel alleine. Trotzdem ist es ratsam, den Verzehr bestimmter säurebildender Lebensmittel im gesunden Rahmen zu halten. Studien zufolge kann der übermäßige Genuss von Weißmehl, Zucker, Fleisch und Co. nämlich das Risiko für Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern. Das bedeutet aber nicht, dass alle säurebildenden Lebensmittel grundsätzlich schlecht sind. Stattdessen ist es wichtig, sie sinnvoll in einen ausgewogenen Speiseplan zu integrieren und zum Beispiel mit ausreichend Obst und Gemüse zu kombinieren.

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