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Datum:01.03.2024 - Kategorie:Ernährung
Lesedauer:ca. 8 Min.

Fettleber heilen: Welche Ernährung hilft?

Sie ist die häufigste Lebererkrankung und kann weitreichende Folgen haben: die Fettleber. In den europäischen Industriestaaten sind 20–40 Prozent aller Menschen davon betroffen. Doch eine Fettleber kann heilen – wichtigste Mittel ist ein gesunder Lebensstil und die richtige Ernährung. Hier kommen die wichtigsten Tipps zu Ursachen und Therapie.

Welche Folgen kann eine Fettleber haben?

Eine Fettleber sollte auf jeden Fall ernstgenommen und nach der Diagnose sofort behandelt werden – sonst drohen gravierende Folgen für die Gesundheit. So kann sie unter anderem zu einer Leberentzündung führen, es kann eine Leberfibrose entstehen oder sich sogar Leberkrebs entwickeln. Bei einer Leberzirrhose wird die Läppchenstruktur der Leber zerstört, das Bindegewebe der Leber vernarbt und wird damit zirrhotisch.

Eine Zirrhose entwickelt sich in der Regel über einen längeren Zeitraum, teilweise über Jahrzehnte, durch nicht behandelte Entzündungen des Lebergewebes. Ist dieser Prozess abgeschlossen, ist er in der Regel nicht mehr umkehrbar. Außerdem kann eine Fettleberentzündung und chronische Lebererkrankung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei den Betroffenen zusammenhängen.

Wie entsteht eine Fettleber?

Unterschieden wird zwischen einer metabolisch begründeten Fettleber (MASLD, früher auch nicht-alkoholische Fettleber genannt) und einer alkoholischen Fettleber. „Erstere entsteht häufig als eine Reaktion der Leber auf die Kombination von kalorienreicher, falscher Ernährung, übermäßigem Lebensmittelkonsum und Bewegungsmangel bei einem genetisch prädisponierten Organismus (also einer erblichen Veranlagung)“, sagt Prof. Elke Roeb, Abteilungsleiterin der Gastroenterologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Auch Typ-2-Diabetes, ein Vitamin-D-Mangel oder bestimmte Medikamente können die Ursache für eine Fettlebererkrankung sein.

Wie wird eine Fettleber behandelt?

Eine Fettleber als Folge des sogenannten metabolischen Syndroms kann behandelt werden: „Die erste und vorrangige Behandlungsempfehlung besteht in einer Änderung des Lebensstils und dem Vermeiden ungesunder Ernährung insbesondere mit dem Ziel einer Gewichtsreduktion und ausdauernder körperlicher Bewegung“, sagt Roeb.

Dann kann sich eine Fettleber wieder abbauen. Patientinnen und Patienten, die einen Gewichtsverlust von etwa zehn Prozent erzielten, so die Expertin, erreichten damit eine Verringerung der Leberschädigung und der Leberverfettung. Aber: „Leider halten die meisten Betroffenen derartige Maßnahmen nicht durch.“ Dabei sei eine Fettleber in vielen Fällen grundsätzlich heilbar. Eine medikamentöse Behandlung, um die Fettleber abzubauen, gibt es derzeit jedoch noch nicht.

Kann man eine Fettleber selbst behandeln?

„Ersetzen Sie reichhaltige Mahlzeiten durch leichte und ballaststoffreiche Gerichte – diese unterstützen die Verdauung“, empfiehlt Prof. Elke Roeb. So könnten zum Beispiel Fisch und Meeresfrüchte (enthalten viele Omega-3-Fettsäuren) Fleisch ersetzen: „Lachs kann im Ofen gebacken und mit knackigem Gemüse serviert werden. Als Vorspeisen sind leichte Suppen und frische Salate empfehlenswert. Anstatt süße Desserts zu servieren, können auch Obststücke auf Spieße gesteckt und zu besonderen Anlässen in flüssige Schokolade gedippt werden.“

Darüber hinaus rät die Medizinerin, um die Fettleber zu behandeln: „Gönnen Sie sich schmackhaftes Essen, aber in Maßen. Das hilft, die Belastung der Leber zu reduzieren. Und gehen Sie nicht hungrig auf eine Feier.“ Wer vorher beispielsweise einen kleinen Salat mit Nüssen oder ein Vollkornbrötchen mit einer Scheibe Tofu zu sich nehme, werde von den ungesunden, schweren Gerichten nicht zu viel essen. Auch langsam und bewusst zu essen sei entscheidend, denn das Sättigungsgefühl setze erst nach circa 15 Minuten ein.

Welche Lebensmittel helfen bei einer Fettleber?

Eine möglichst ausgewogene Ernährung mit viel frischem Gemüse ist wichtig. Zu den gesunden Lebensmitteln für die Leber gehören unter anderem:

  • Gemüse (wie Artischocken, Möhren, Tomaten, Paprika, Kürbis, Spinat, Zucchini, Rotkohl, Kartoffeln)
  • Salate (wie Rucola, Feldsalat, Radicchio, Chicorée)
  • Fruktosearme Obstsorten (wie Bananen, Erdbeeren, Himbeeren, Pflaumen, Kiwi, Brombeeren)
  • Hülsenfrüchte (wie Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen)
  • Vollkornprodukte – insbesondere aus Hafer
  • Nüsse und Samen (Mandeln, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Flohsamen)  
  • Fisch und Meeresfrüchte (wie Forellen, Heringe, Schollen, Garnelen)
  • Pflanzliche Öle (wie Olivenöl, Hanföl, Rapsöl, Sonnenblumenöl)
  • Wasser und ungesüßter Tee

Kann sich eine Fettleber erholen?

Die Leber ist eines unserer wichtigsten und leistungsfähigsten Organe: Sie sorgt für die Entgiftung des Blutes, ist für den Stoffwechsel und das Immunsystem unverzichtbar. Und sie verfügt über erstaunliche Regenerationsfähigkeiten. Die Leber ist das einzige Organ, das seine Zellmasse regenerieren kann. „Wenn allerdings mehr als 85 bis 90 Prozent der Leber zerstört sind, dann kommt auch die Leber an ihre Grenzen“, warnt Prof Elke Roeb.

Wie lange dauert es, bis sich eine Fettleber zurückbildet?

Das ist unterschiedlich und hängt im Wesentlichen von der Schwere und den Ursachen der Erkrankung sowie der Gesundheit des oder der Betroffenen ab. Bei konsequenter Umstellung auf eine gesunde Lebensweise kann die Leber bereits innerhalb weniger Wochen heilen, teilweise kann die Erholung des Organs auch Monate oder Jahre in Anspruch nehmen.

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