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Datum:14.04.2023 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 9 Min.

Schlaganfall: Die größten Risikofaktoren sind beeinflussbar

Es ist nie zu spät etwas zu verändern, denn ein Schlaganfall kann jeden treffen. Eine Expertin verrät, wie Sie Risikofaktoren erkennen und vorbeugen können.

Welche Arten von Schlaganfällen gibt es?

In 85 Prozent aller Fälle liegt eine Verstopfung von Blutgefäßen, der ischämische Schlaganfall, vor. Durch die Verstopfung können dahinterliegende Bereiche nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden. Gewebe stirb in der Folge ab. Beim hämorrhagischen Schlaganfall platzt oder reißt in 15 Prozent aller Fälle ein Gefäß im Gehirn, sodass dahinter- und umliegende Bereiche ebenfalls nicht mehr ausreichend versorgt werden können.

Wer ist anfällig für einen Schlaganfall?

„Es gibt nicht das eine Schlaganfall-Gen“, sagt Miriam Hilker von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Vielmehr sind es mehrere Gene, die zusammen vererbt werden müssen, um das Schlaganfall-Risiko zu erhöhen. Auch können es einzelne Veranlagungen sein, die das Risiko erhöhen. Dazu zählen z.B. arterielle Hypertonie (erhöhter Blutdruck), Diabetes mellitus, Herzfehler oder Fettstoffwechselstörungen.

Was kann man vorbeugend machen, um die Risikofaktoren so gering wie möglich zu halten? Diesen und weiteren Fragen widmet sich Miriam Hilker in diesem Video.

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Risikofaktoren Schlaganfall

Neben dem familiären Risiko gibt es weitere Faktoren, die Sie selber nicht beeinflussen können – das sind zum Beispiel Alter und Geschlecht. 80 Prozent aller Schlaganfälle ereignen sich ab dem 60. Lebensjahr, sodass familiär vorbelastete Patienten und ältere Menschen ein höheres Risiko für einen Hirnschlag haben. Männer im mittleren Lebensalter sind tendenziell häufiger betroffen als Frauen.

Demgegenüber stehen einige Risikofaktoren, auf die Sie selbst Einfluss nehmen können:

Beeinflussbare Risikofaktoren Schlaganfall

Übergewicht

Übergewicht kann auch ohne Diabetes die Schlagfall-Wahrscheinlichkeit erhöhen, denn es bedingt weitere Risikofaktoren. Ein Indikator, um Übergewicht bei sich selbst festzustellen, ist das Taille-Hüft-Verhältnis. Der Taillenumfang wird dafür durch den Hüftumfang geteilt. Liegt dieser Wert bei Frauen über 0,8 und bei Männern über 0,9 weist dies auf Übergewicht hin. Auch der Body-Mass-Index (BMI) ist ein guter Richtwert. Er lässt sich mit der Formel Körpermasse geteilt durch Körperlänge in Meter zum Quadrat berechnen und liegt im besten Fall zwischen 18.5 und 25. Der Wert berücksichtigt allerdings keine Unterschiede zwischen potenziell gefährlichem Fett- und normalem Muskelgewebe.

Bluthochdruck

Übergewicht kann auch ohne genetische Vorbelastung schnell zu Bluthochdruck führen, der das Schlaganfall-Risiko für einen um das sechs- bis achtfache erhöht. Ein zu hoher Blutdruck übt dauerhaft zu viel Kraft auf die Wände der Arterien aus und ist daher ein großer Risikofaktor. Die Gefahr, dass sie brüchig werden, steigt. Durch Bluthochdruck fließt das Blut außerdem schneller durch die Adern, was die Wahrscheinlichkeit von Thrombosen erhöht.

Erhöhter Cholesterinspiegel

Ein hoher Cholesterinspiegel bedeutet hohe Blutfettwerte, die Übergewicht anzeigen und für gefährliche Ablagerungen an Arterien sorgen. Gerade bei vorbelasteten Patienten begünstigen diese sogenannte Arteriosklerose.

Diabetes

Bei einem erhöhten Zuckergehalt im Blut können die Gefäßwände Schaden nehmen, deshalb haben Patienten mit Diabetes mellitus ein zwei- bis dreifach erhöhtes Schlaganfall-Risiko.

Rauchen

Auch Rauchen verdoppelt das Schlaganfall-Risiko und ist häufig Ursache einer Erkrankung, die an sich ebenfalls wieder die Schlaganfall-Wahrscheinlichkeit erhöht. Wird anschließend weiterhin geraucht, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren sogar um das zehnfache. Die gute Nachricht, für alle, die aufgehört haben: Nach zwei Jahren ohne Zigarette ist das Schlaganfall-Risiko wieder auf Nichtraucher-Niveau.

Vorhofflimmern

Vorhofflimmern äußert sich durch unregelmäßige Herzschläge, die zu Blutgerinnseln führen und mit dem Blutstrom ins Gehirn gelangen können.

Weitere Risikofaktoren

Es sind jedoch nicht nur körperliche Faktoren, die Ursache eines Hirninfarkts sein können und plötzlich dafür sorgen, dass körperlich gesunde Menschen zu Patienten werden. Denn auch psychosoziale Faktoren spielen beim Thema Schlaganfall eine Rolle. Viel Stress am Arbeitsplatz oder im Privaten, Geldsorgen, erhöhter Alkoholkonsum und Depressionen konnten in mehreren Studien als Risikofaktoren ausgemacht werden. Chronischer Stress verdoppelt das Risiko und ist somit genauso schädlich wie Rauchen.

Ein umstrittener Risikofaktor ist die Einnahme der Anti-Baby-Pille. In einer Fall-Kontroll-Studie konnte ein etwa fünffach erhöhtes Risiko für eine Sinusthrombose ermittelt werden, die Ursache für ein Prozent aller Schlaganfälle ist. Adipöse Frauen hatten jedoch bei gleichzeitiger Einnahme des Kontrazeptivums ein knapp 30-fach erhöhtes Sinusthrombosen-Risiko. Entsprechend häufiger kommt es bei dieser Kombination zu einem Hirninfarkt.

Wie kann man einen Schlaganfall verhindern?

Das Schlaganfall-Risiko kann zu 70 Prozent mit einem einzigen Faktor gemindert werden, so Hilker: einem gesunden Lebensstil. Dies bedeutet vor allem, sich gesund zu ernähren und ausreichend zu bewegen. Besonders Ausdauersport wie Walken, Joggen, Fahrradfahren und Schwimmen bringt unser Herz-Kreislauf-System in Schwung. Schon drei Trainingseinheiten pro Woche für jeweils 20 Minuten reichen schon aus, um den Stoffwechsel positiv zu beeinflussen. Regelmäßige Bewegung reguliert den Zuckerstoffwechsel und senkt das Risiko, an Diabetes mellitus zu erkranken. Hilker rät dazu, Alkohol nur mäßig zu konsumieren und den Cholesterinspiegel im Blick zu behalten.

Nicht alle Risikofaktoren lassen sich ausschließen, denn welche Veranlagungen vererbt werden, lässt sich nicht beeinflussen. Hilker betont jedoch, möglichst viele der genannten beeinflussbaren Risikofaktoren zu minimieren, da sie sich gegenseitig verstärken.

Wer bereits einmal einen Schlaganfall hatte, erleidet in circa 15 Prozent der Fälle einen weiteren. Damit Patienten diesen verhindern, müssen vor allem wichtige Herzwerte und Unregelmäßigkeiten wie Vorhofflimmern und Bluthochdruck regelmäßig kontrolliert und die genannten Hauptfaktoren in den Griff bekommen werden. Mit der Zeit lasse auch in einigen Fällen die Sorgfalt bei der ärztlich verordneten Medikamenteneinnahme nach, so Hilker. Die gewissenhafte Einnahme ist jedoch ein zentraler Punkt in der Vorsorge.  

 

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