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Datum:01.07.2022 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 11 Min.

Fußfehlstellungen vorbeugen, erkennen und behandeln

Füße spielen eine tragende Rolle im Leben. Sie stützen uns, halten uns beweglich und im Gleichgewicht – und das ein Leben lang. Zwischen 100.000 und 150.000 Kilometer legen wir insgesamt mit unseren Füßen zurück. Besonders viel Aufmerksamkeit aber schenken wir ihnen nicht – mit zum Teil ernsten Folgen. Mehr als 60 Prozent der Deutschen leiden unter Fußfehlstellungen.

Was ist eine Fußfehlstellung?

„Die meisten Menschen wissen nichts von ihrer Fußfehlstellung“, sagt Dr. Willibald Walter, Facharzt für Orthopädie im Marianowicz Zentrum in München. Der Grund dafür ist einfach: 98 Prozent aller Babys kommen mit gesunden Füßen zur Welt. Angeborene Fußfehlstellungen wie der Klumpfuß und der Sichelfuß kommen also nur selten vor und werden beispielsweise durch ein zu schwaches Bindegewebe ausgelöst. Deutlich häufiger entstehen erworbene Fehlstellungen wie der Knick-Senk-Spreizfuß, Plattfuß oder Hohlfuß – die wir allerdings oft erst wahrnehmen, wenn die Beschwerden kaum noch auszuhalten sind. 

Wie kommt es zu einer Fußfehlstellung?

„Diese Deformationen trainieren wir uns an, weil wir beispielsweise dauerhaft die falsche Schuhgröße tragen“, erklärt der Fachmann. Die Weichen dafür werden schon in der Kindheit gestellt. Wir können kaum laufen, schon zwängen wir die Füße in Schuhe – und zwar oft in Modelle, die nicht richtig passen. Dem Deutschen Fußreport zufolge kaufen etwa 82 Prozent der Bevölkerung Schuhe in Größen, die nicht den richtigen Maßen entsprechen. Meist greifen wir dabei zu weiten Schuhen, die Füßen keinen Halt geben und sie in den zum Abrollen gedachten Leerraum rutschen lassen.

Welche Fußfehlstellungen gibt es?

Die meisten Menschen haben leicht verformte Füße. Weil der menschliche Gang sehr komplex und individuell ist, kann es dabei zu vielen verschiedenen Beschwerden kommen. Hier erfahren Sie mehr zu den häufigsten Fußfehlstellungen und ihren häufigsten Ursachen.

Plattfuß

Beim auch Knick-Senk-Fuß genannten Plattfuß ist das natürliche Längsgewölbe an der Innenseite abgesenkt, sodass im Stehen der gesamte Fuß Kontakt mit dem Boden hat. In der Regel entwickelt sich der Plattfuß, wenn die Muskulatur rund um das Fußskelett zu schwach ist und die gewölbte Form nicht stützen und halten kann. Ein Plattfuß kann Schmerzen verursachen und die Bewegungsfreiheit einschränken.

Knickfuß

Starkes Übergewicht oder Rheumaerkrankungen können hier die Ursachen sein. Vor allem aber entsteht ein Knickfuß, wenn die Bänder zu schwach sind und sie die Ferse nicht mehr aufrecht halten können. Der innere Rand des Fußes senkt sich, der äußere Rand des Fußes hebt sich und der Knöchel knickt bei Belastung nach innen.

Spreizfuß

Bei einem Spreizfuß senkt sich das vordere Quergewölbe des Fußes, wodurch der vordere Teil des Fußes auf dem Boden aufliegt, weil er stärker belastet wird. Als Ursachen gelten falsches Schuhwerk und Übergewicht.

Hallux rigidus

Schmerzen beim Auftreten, Probleme beim Abrollen, eingeschränkte Bewegungsfreiheit: Alters- und abnutzungsbedingte Arthrose kann die Großzehe steif machen. Diese auch als Hallux rigidus bekannte Erkrankung erkennen wir an einer knöchernen Auswölbung des Gelenks nach oben.

Hallux valgus

Diese Fehlstellung kommt oft bei Frauen vor, die sich in zu enge und zu spitze Schuhe mit hohen Absätzen zwängen – und damit den Fuß einquetschen und deformieren. Der Hallux valgus zeigt sich durch einen schiefen großen Zeh und einen nach innen gewölbten Fuß.

Tipps für gesunde Füße

Barfuß laufen

Was kleine Kinder so gerne machen, tun Erwachsene selten: Barfuß laufen ist gesund, weil es die Fußmuskeln und Sohlen aktiviert und stimuliert. Wer früh damit anfängt, hat später ein geringeres Risiko für Beschwerden wie Fehlstellungen.

Passende Schuhe

Sie tragen gerne High Heels oder anderes unbequemes Schuhwerk? Damit sind Fußfehlstellungen leider abzusehen. Ideal sind leichte Schuhe mit flexibler Sohle zum dynamischen Abrollen. Wichtig ist auch ein ausreichender Abstand zwischen Schuh und Zehen.

Was sind die Folgen einer Fußfehlstellung?

Zugegeben: Fehlstellungen sehen nicht schön aus, sind aber kein rein ästhetisches Problem, weil Sie auch gesundheitliche Beschwerden zur Folge haben können. „Fußfehlstellungen können entlang der Gliederkette zunächst an Sprunggelenk und Knie weitergeleitet werden, dann über das Becken zu den Hüftgelenken und bis in die Wirbelsäule und sogar in Nacken ausstrahlen“, warnt Dr. Walter.

Je nachdem, wie wir die Füße beanspruchen, fallen die körperlichen Schmerzen aus. Beim Knickfuß zum Beispiel kommt es zu X-Beinen bzw. einer X-Stellung des Kniegelenks, die bis in die Lendenwirbelsäule ziehen kann. Fußfehlstellungen können auch zu überlasteten Bändern und überreizten Sehnen führen. Spätestens, wenn Schmerzen regelmäßig auftreten, sollte ein Facharzt aufgesucht werden, der Fußfehlstellungen in der Regel sofort erkennt. 

So finden Sie den richtigen Schuh

  • Schuhgröße herausfinden: Weil sich Füße verändern und ein Fuß länger oder kürzer sein kann als der andere, sollten Sie Ihre Füße vor dem Einkauf im Fachgeschäft vermessen lassen.
  • Die Passform beurteilen: Die Zehen sollten eine Daumenbreite nach vorne Platz haben. Ein Schuh darf nicht zu locker, aber auch nicht zu fest sein.
  • Auf eine gute Verarbeitung achten: Atmungsaktive Materialien wie Leder und Mikrofaser nehmen Feuchtigkeit und Schweiß des Fußes auf und sorgen für ein gesundes Klima im Schuh.

Was hilft bei einer Fußfehlstellung?

Die gute Nachricht: Mit Problemen wie einem Knick-Senk-Spreizfuß oder Plattfuß muss sich heute niemand abfinden. Abgestimmt auf das individuelle Problem gibt es verschiedene Therapien, Operationen sind nur in den seltensten Fällen nötig. Dank moderner 3D-Technik erfassen Orthopäden Fußfehlstellungen millimetergenau – und therapieren sie mit maßgefertigten, orthopädischen Schuheinlagen. Dafür müssen die Patienten nur einen kleinen Schritt auf einem digitalen Scanner machen und schon wird ihr Fuß abgemessen sowie der Fußdruck bestimmt für die orthopädischen Schuhe. „Anhand dieser Daten können wir individuelle Einlagen für alle Schuhe anfertigen – egal ob für Beruf, Sport oder Alltag“, erzählt Dr. Willibald Walter.

Einlagen können dauerhaft helfen

Der Fachmann rät zu sensomotorischen Einlagen, weil sie das Gewölbe aktiv unterstützen und dem Fuß helfen, besser abzufedern. So werden die Muskeln und Sehnen stimuliert und es gelingt, die Bewegungen zu harmonisieren und Schmerzen zu verhindern. Damit die speziellen Einlagen ihre volle Wirkung entfalten können, sollten sie regelmäßig getragen werden. Unter Umständen lasse sich das Gangbild dadurch sogar dauerhaft korrigieren.
 

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