Mallorca-Akne: Was tun gegen juckende Pickel und Pusteln?
Sommer, Sonne, Mallorca-Akne: Wer nach einem Sonnenbad rote und juckende Pickelchen am Körper spürt, kann unter Mallorca-Akne – auch bekannt als Sommer-Akne oder Acne aestivalis – leiden. Dermatologin Dr. Uta Schlossberger erklärt, was hinter der saisonalen Hauterkrankung steckt, warum sie entsteht und wie wir sie behandeln.
Draußen klettern die Temperaturen nach oben. Die Sonne strahlt von ihrer schönsten Seite. Für viele heißt es jetzt: Eincremen, eincremen, eincremen – und ein entspanntes Sonnenbad nehmen. Die ersten Lichtstrahlen treffen auf die Haut, die Sonne wärmt! Doch der Schein trügt: Nach einiger Zeit fängt die Haut an zu jucken, roter Ausschlag macht sich mehr und mehr bemerkbar. „Weist der Körper nach dem Sonnen rote und juckende Pickel auf, kann es sich um die sogenannte Mallorca-Akne handeln“, erklärt Dr. Uta Schlossberger, Fachärztin für Dermatologie am Kolumbahof in Köln.
Was ist Mallorca-Akne?
„Mallorca-Akne, auch bezeichnet als Sommer-Akne, ist eine Sonderform der Sonnenallergie beziehungsweise polymorphen Lichtdermatose“, beschreibt Dr. Uta Schlossberger. Sie stellt eine Autoimmunreaktion des Körpers dar und resultiert aus Sonnenstrahlung in Kombination mit fetthaltigen Pflegeprodukten wie Sonnenschutzmitteln. Fette oder Emulgatoren in Sonnencremes oder anderen Pflegeprodukten können dazu führen, dass Talgdrüsen – sogenannte Follikel – umschlossen werden, verstopfen und sich entzünden. Infolgedessen bilden sich Ausschläge an diversen Körperregionen.
Was sind Symptome einer Mallorca-Akne?
Die Symptome einer Sommer-Akne zeigen sich meistens nach dem Sonnenbaden. „Es bilden sich Ekzeme auf der Haut, die unangenehm sind und jucken“, so die Dermatologin. Zu den charakteristischen Merkmalen zählen:
- rote Hautflecken
- eitrige Pickel
- Pusteln
- Juckreiz
„Das Gefährliche daran ist, dass Betroffene durch den Juckreiz häufig anfangen zu kratzen. Durch Dreck unter den Fingernägeln können sich die Hautstellen entzünden – und anschließend Narben bilden“, erklärt Dr. Uta Schlossberger. Betroffen seien oft junge Menschen, insbesondere Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren, die von Natur aus bereits an einer fettigen Haut leiden.
Wo tritt Mallorca-Akne auf?
Anders als der Name vermuten lässt, tritt die Mallorca-Akne nicht nur bei Urlaubern auf Mallorca auf. Die spezielle Form der Sonnenallergie kann generell im Sommer und in heißen Gegenden auftreten – ganz unabhängig von der Lieblingsinsel der Deutschen. Der juckende Hautausschlag entsteht also in vielen Urlaubsregionen, allerdings nicht an allen Körperregionen. Betroffen sind vor allem die Körperareale, die der Sonne im Sommer regelmäßig ausgesetzt sind: Arme, Beine, Hals und Dekolleté sowie das Gesicht und der Rücken gehören dazu.
Wie entsteht Mallorca-Akne?
„Die Sommer-Akne ist eine Kombination aus genetischer Veranlagung, ungeeigneten Pflegeprodukten und UV-Strahlung“, hält die Dermatologin fest. Das unterscheidet die Sommer-Akne auch von einer herkömmlichen Sonnenallergie beziehungsweise polymorphen Lichtdermatose, die ohne den Einfluss von Pflegeprodukten auftreten kann.
Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Um eine Mallorca-Akne festzustellen, kontrolliert der zu behandelnde Arzt den Ausschlag auf der Haut. Da die Symptome einer Acne aestivalis sehr eindeutig sind, lässt sich das Erkrankungsbild gut von anderen Hautproblemen unterscheiden. Bei einer gewöhnlichen Sonnenallergie handelt es sich zum Beispiel um eine Hautreaktion, die ausschließlich durch UV-Strahlen eintritt. Außerdem entwickeln sich bei einer reinen Lichtallergie keine eitergefüllten Bläschen oder Pusteln. Auch von klassischer Akne ist die Sommer-Akne hinsichtlich des Erscheinungsbilds und der Ursachen zu unterscheiden: Für eine klassische Akne sind Mitesser entscheidend, die es bei der Sommer-Akne nicht gibt.
Was können Betroffene gegen Sommer-Akne tun?
„Um einer Sommer-Akne für den nächsten Urlaub vorzubeugen, sollte auf fettige und ölhaltige Pflegeprodukte verzichtet werden“, betont Dr. Uta Schlossberger. Ist die Sommer-Akne bereits ausgebrochen, können weitere Maßnahmen als erste Hilfe zum Einsatz kommen, die unter anderem antientzündlich wirken und den Juckreiz hemmen:
- Zinksalben
- Umschläge mit Schwarztee
- Aloe-Vera-Gel
- Kühlpads
- kühlende, fettfreie After-Sun-Produkte
- Cremes mit Vitamin-A-Säure (z. B. Tretinoin)
„Außerdem sollten Betroffene so schnell wie möglich aus der Sonne raus – und diese auch in den nächsten Tagen meiden“, fügt die Dermatologin hinzu.
Wie kann man die Mallorca-Akne vermeiden?
Wer unter Acne aestivalis leidet und bereits erste Symptome wie Juckreiz wahrnimmt, für den gilt also als Erste-Hilfe-Maßnahme: Sich vor UV-Strahlen schützen! Darüber hinaus helfen einfache Tipps zum Vorbeugen, um der spezifischen Sonnenallergie präventiv entgegenzuwirken:
- Vermeiden Sie starke Sonnenzeiten, vor allem mittags sollten Sie kein Sonnenbad einnehmen. Halten Sie sich daher möglichst im Schatten auf.
- Um direkter Sonneneinstrahlung auszuweichen, können Sie Ihre empfindliche Haut mit leichter Kleidung schützen.
- Beginnen Sie mit kurzen Sonnenbädern, um Ihre Haut langsam an die Sonnenstrahlen zu gewöhnen.
- Bereits einige Tage vor Beginn Ihrer nächsten Reise sollten Sie Ihre Haut sorgsam behandeln und vorbeugen: Streichen Sie fett- sowie ölhaltige Pflegeprodukte aus Ihrer Pflegeroutine.
- Verwenden Sie einen geeigneten Sonnenschutz, unter anderem gegen UV-A-Strahlung.
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Welcher Sonnenschutz ist bei Sommer-Akne der Richtige?
„Für eine Sommer-Akne eignen sich Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor, die sowohl einen Breitbandfilter gegen UVB- als auch gegen UVA-Strahlung beinhalten. Außerdem sollten Produkte ohne Fette und Emulgatoren verwendet werden“, betont die Dermatologin. Sonnenschutzmittel mit hohem UV-A-Schutz helfen gut, von Produkten mit Duft- und Zusatzstoffen sei dagegen abzuraten. Emulgatoren lassen sich in der Liste der Inhaltsstoffe an der Abkürzung „PEG“ erkennen oder verstecken sich häufig hinter Begriffen, die mit „-eth“ enden. Anders als viele Cremes kommen alternative Sonnenschutzprodukte wie Gels oder Sprays in der Regel ohne Fette und Emulgatoren aus.
Wie lange dauert es, bis die Mallorca-Akne verschwindet?
Die gute Nachricht: Wird Sommer-Akne richtig behandelt und die Sonne gemieden, verschwindet sie bereits nach drei bis vier Tagen. Hält der Ausschlag aber über Wochen an oder treten weitere Infektionen sowie starke Entzündungen auf, sollten Betroffene in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. „Wichtig ist es, die eigene Haut niemals außer Acht lassen“, mahnt Dr. Uta Schlossberger. Mit ausreichender Vorsicht und Hautpflege stehen entspannten Sonnentagen dann auch nichts mehr im Wege.