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Datum:01.06.2023 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 11 Min.

Sonnenstich: Typische Symptome und was Sie tun sollten

Sind wir direkter Sonneneinstrahlung zu lange ausgesetzt, kann ein Sonnenstich – medizinisch auch Insolation oder Heliosis genannt – entstehen. Erfahren Sie, auf welche Symptome Sie achten sollten, um einen Sonnenstich zu erkennen.

Was führt zu einem Sonnenstich?

Draußen herrschen warme Temperaturen, am Himmel ist keine Wolke zu sehen. Das schöne Wetter lockt nach draußen, um Zeit in der Sonne zu verbringen. Schnell vergehen die Stunden, in denen sich Kopf, Nacken und Hals durch übermäßige und direkte Sonneneinstrahlung erhitzen. Eine potenzielle Gefahrensituation, die nicht spurlos am Körper vorbeizieht: Ein Sonnenstich kann die Folge sein. Bei der sogenannten Insolation überhitzen der Kopf und Nacken. Die Hitze staut sich, das Gehirn schwillt an und die Hirnhäute (Meningen) werden gereizt. Dadurch können Entzündungsreaktionen ausgelöst werden, die mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen.

Woran merke ich, dass ich einen Sonnenstich habe?

Die Symptome eines Sonnenstichs machen sich häufig erst nach mehreren Stunden bemerkbar, oft abends nach dem Sonnenbad. Mögliche Beschwerden können sein:

  • Kopf- und Nackenschmerzen
  • Steifer Nacken
  • Roter, heißer Kopf
  • Kühle Körperhaut
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schwindel
  • Innere Unruhe
  • Erschöpfung, Schwäche

Warum es unter anderem zu Schwindel kommt? Bei einer Insolation sinkt der Blutdruck, der Organismus kämpft gegen die Erwärmung an. Blutgefäße weiten sich und unser Gehirn wird nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt. Die Symptome können je nach Schweregrad unterschiedlich ausfallen und halten meistens über mehrere Stunden an.

Welche Symptome treten bei Kindern auf?

Anders als Erwachsene können Kleinkinder ihren eigenen Wärmehaushalt noch nicht richtig regulieren und reagieren daher empfindlicher auf Hitze sowie Sonnenstrahlung.  Die typischen Symptome sind bei Kleinkindern häufig schwer zu erkennen. Achten Sie also darauf, ob sich Ihr Kind nach dem Aufenthalt in der Sonne ungewöhnlich verhält. Bei Säuglingen kann es zum Beispiel vorkommen, dass sie schrill weinen, schreien oder Essen und Trinken verweigern. Fühlen Sie ebenfalls mithilfe Ihrer Handrückseite, ob der Kopf Ihres Kindes heiß ist.

Was sind Risikofaktoren für einen Sonnenstich?

Direkte Sonnenstrahlung auf Kopf und Nacken ist ein wesentlicher Risikofaktor, um einen Sonnenstich zu erleiden. Vorsicht ist vor allem in der Mittagszeit oder auch in Hochgebirgen geboten, da hier die Sonne besonders intensiv scheint. Auch Cabrio-Fahrten sollten trotz Luftkühlung nicht unterschätzt werden. Eine Insolation kann zwar jeden treffen, wird aber von gewissen Einflüssen begünstigt:

  • Kopfbehaarung: Glatzen, schütteres oder auch kurzes Haar kann anfälliger für einen Sonnenstich machen. Denn je weniger Haare Kopf und Nacken schützen, desto mehr sind sie einer direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt.
  • Alter: Bei Kindern unter vier Jahren und Säuglingen ist besondere Vorsicht geboten. Babys haben nicht nur wenig Haare, auch ihre Schädelknochen sind unvollständig ausgeprägt. Im ersten Lebensjahr sollten Eltern ihren Nachwuchs also aus direkter Sonne fernhalten. Neben besonders jungen Menschen sind ebenso ältere Erwachsene über 65 Jahre anfälliger. Beide Altersgruppen können ihre eigene Körpertemperatur weniger gut regulieren.

Darüber hinaus können helle Haut, Übergewicht, chronische Krankheiten und bestimmte Medikamente – unter anderem gegen Herzerkrankungen oder Bluthochdruck – das Risiko eines Sonnenstichs erhöhen.

Was hilft schnell bei einem Sonnenstich?

Der Kopf schmerzt? Der Nacken ist steif? Ihnen ist schlecht? Dann heißt es: Raus aus der Sonne, schnell handeln – und Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen! Je länger Kopf und Nacken in der Sonne bleiben, desto schlimmer werden die Symptome und ihr Verlauf. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:

  • Schatten aufsuchen: Bestenfalls sollte der Betroffene einen ruhigen und dunklen Ort ansteuern und sich ausruhen. Im Freien eignen sich Plätze im Schatten, enge Kleidung am Oberkörper sollte abgelegt werden.
  • Kopf und Oberkörper erhöht lagern: So verringert sich der Druck auf den Kopf und das Gehirn wird besser durchblutet.
  • Trinken: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist eine wichtige Erste-Hilfe-Maßnahme, wenn der Betroffene bei Bewusstsein ist. Eiskalte und süße Getränke sollten vermieden werden, Wasser eignet sich am besten.
  • Kopf kühlen: Ein nasses, kaltes Tuch auf der Stirn sowie im Nacken kühlt, um Kopfschmerzen und Hitzegefühle zu lindern. Kühlakkus und Eiswürfel sollten dabei immer in ein Tuch gewickelt werden. Zusätzlich kann ein Fächer für kühle Luft sorgen.

Wann sollte ich zum Arzt?

Helfen diese Maßnahmen nicht oder treten zusätzlich Fieber, erhöhter Puls oder Bewusstseinsstörungen auf, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden! Denn diese Anzeichen deuten auf einen Hitzeschlag hin.

Ausnahmen gelten generell für kleine Kinder: Da sie besonders gefährdet sind und die direkte Sonnenstrahlung eine Hirnhautentzündung mit weiterführenden Schäden auslösen kann, sollte grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden.

Was ist der Unterschied zu einem Hitzeschlag?

Im Vergleich zu einem Hitzeschlag beschränkt sich ein Sonnenstich auf den Kopf. Bei einem Hitzeschlag überhitzt der gesamte Körper lebensbedrohlich, weshalb umgehend der Notruf gewählt werden sollte. Anzeichen sind: eine Körpertemperatur von mehr als 40 Grad. Trockene, heiße und rote Haut. Steigender Puls. Es kann zu Müdigkeit, Erschöpfung, Krämpfen und Erbrechen bis hin zu Halluzinationen kommen.

Wie lange dauert ein Sonnenstich, bis er weg ist?

Wie lange eine Insolation anhält, ist abhängig von der Dauer des Aufenthalts in der Sonne und ihrer Intensität. Auch das Alter und die Gesundheit der Betroffenen haben Einfluss: Bei Kindern und älteren Erwachsenen kann es länger dauern, bis sie sich vollständig vom Sonnenstich regeneriert haben. In der Regel verschwinden die Symptome aber innerhalb von wenigen Stunden bis höchstens zwei Tagen. Reagiert man infolge der ersten Beschwerden schnell und richtig, kann ein Sonnenstich ohne langfristige Folgen abklingen.

Wie kann ich vorbeugen?

Damit es erst gar nicht zu einem Sonnenstich kommt, können Sie sich mit einfachen Tipps und Tricks schützen:

  • Tragen Sie im Freien bei direkter Sonneneinstrahlung immer eine Kopfbedeckung, zum Beispiel einen Sonnenhut. Auch luftige und helle Kleidung aus Leinen sowie Baumwolle sind zu empfehlen.
  • Vermeiden Sie die Mittagssonne und suchen Sie regelmäßig schattige und kühle Plätze auf.
  • Trinken Sie viel! Täglich zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßte Tees sind ratsam.
  • Ziehen Sie leichte Kost vor, denn bei deftigen Mahlzeiten produziert der Körper noch mehr Wärme. Auch Alkohol sollten Sie vermeiden.

Damit steht sommerlichen Sonnentagen nichts mehr im Wege – und Sie bleiben auch an heißen Tagen cool.  

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