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Datum:01.07.2022 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 11 Min.

Schweißfüße: die besten Tipps und Hausmittel gegen Fußgeruch

Vielleicht kennen Sie diese Situation. Es ist ein heißer Sommertag. Sie sind mit Freunden verabredet und der Gastgeber bittet Sie, die Schuhe auszuziehen, bevor Sie die Wohnung betreten. Sie aber zögern. Weil Sie unhöflich sein möchten? Nein, das ist es nicht. Sie leiden unter Schweißfüßen – und das kann eine ganz schön peinliche Angelegenheit sein. Welche sind die besten Tipps und Hausmittel, damit die Füße auch im Sommer nicht so schnell ins Schwitzen kommen?

Was verursacht Schweißfüße?

Die gute Nachricht: Sie sind nicht allein. Für etwa die Hälfte der Deutschen kann es peinlich werden, wenn sie Schuhe und Socken ausziehen – sie haben mit riechenden Füßen zu kämpfen. Das Schwitzen mag unangenehm für die Betroffenen sein, erfüllt aber eine lebenswichtige Funktion. Wie eine körpereigene Klimaanlage reguliert es den Wärmehaushalt und kühlt uns auf die optimale Temperatur herunter. „Schweiß schützt den Körper davor, zu überhitzen“, sagt die Dermatologin Dr. Uta Schlossberger. Und weil die höchste Dichte der Schweißdrüsen an den Fußsohlen sitzt, schwitzt der Körper an dieser Körperstelle besonders gerne. Schweißfüße haben also nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Meist ist es die Reaktion des Körpers auf heißes Wetter.

Warum schwitzen manche Menschen mehr als andere?

Hohe Temperaturen gelten aber nicht als der einzige Grund für Fußschweiß. Wer oft übermäßig und unabhängig von der Temperatur schwitzt, kann unter Hyperhidrose leiden – einer krankhaften Art des Schwitzens. Zu weiteren möglichen Ursachen zählen: 

  • Erbliche Veranlagung / genetische Faktoren
  • Stress, Aufregung und Nervosität, sodass das vegetative Nervensystem zu vermehrtem Schwitzen neigt
  • Nikotinkonsum
  • Körperliche Aktivität wie Sport
  • Geschlossene Schuhe und Socken aus Kunststoffen wie Nylon
  • Mangelnde Fußhygiene
  • Hormonstörungen
  • Verschiedene Krankheiten wie Schilddrüsenüberfunktion oder Gicht

Wie entsteht der typische Geruch von Schweißfüßen?

Schweiß entsteht, wenn der Körper Kühlung braucht und die Schweißdrüsen dafür kleine Tröpfchen Flüssigkeit produzieren. Die Tröpfchen gelangen durch Hautporen an die Hautoberfläche. Sie verdunsten an der Luft – und es kommt zum Kühlungseffekt. Schweiß selbst ist geruchlos, weil er aus Wasser und Salz besteht. Zu stinken beginnt er erst, wenn er nicht sofort verdunsten kann und Bakterien ins Spiel kommen. Die kleinen Erreger tummeln sich auf der Haut und warten darauf, den Schweiß zu zersetzen und übelriechende Buttersäure zu produzieren – den wahren Grund für Fußschweiß.

Warum riechen Schweißfüße wie Käse?

Wir alle kennen die Redensart von den Käsefüßen. Und tatsächlich haben Fußgeruch und Käse einiges miteinander zu tun. In beiden Fällen geht der unangenehme Geruch auf sogenannte Brevibakterien zurück: kleine Milchsäurebakterien, die zwischen den Zehen leben und beim Proteinabbau ein Aroma fabrizieren, das wir sonst nur kennen, wenn uns der Duft von würzigem Käse in die Nase steigt …

Wie kann Schweißfüßen vorgebeugt werden?

Das Prinzip ist einfach: Kommt zu wenig Luft an die Füße, staut sich der Schweiß und kann nicht verdunsten. Die Folge sind Schweißfüße. Speziell im Sommer schaffen geschlossene Schuhe auf diese Art und Weise eine regelrechte Schwitzkammer. „Wer kann, sollte im Sommer so viel wie möglich barfuß laufen und offene Schuhe wie Sandalen oder Flip-Flops tragen“, rät Dr. Schlossberger. Wer trotzdem lieber geschlossene Schuhe tragen möchte, sollte vorm Kauf einen Blick aufs Material werfen. Natürliche Materialien wie Leder verschaffen Füßen Luft zum Atmen. Das Gleiche gilt für Strümpfe: „Wir sollten keine Socken tragen, die Kunststoffe enthalten, weil diese den Schweiß nicht aufsaugen können. Stattdessen sollten wir zu dünnen, atmungsaktiven Baumwollstrümpfen greifen“, sagt die Expertin. Zudem sollten wir den Lieblingspaaren Pausen gönnen und täglich die Schuhe wechseln, damit die Treter in Ruhe trocknen und auslüften können.

Wie oft sollten wir die Füße waschen?

Die Hände? Waschen wir mehrmals am Tag. Das Gesicht? Morgens und abends. Die Haut? Cremen wir regelmäßig ein. Die Füße aber fristen oft ein Schattendasein und bekommen nur wenig Aufmerksamkeit. Zu Unrecht. Schließlich kann sorgfältige Pflege auch den Fußgeruch eindämmen. „Es ist wichtig, die Füße täglich mit milder Seife zu waschen und auch zwischen den Zehen gründlich abzutrocknen, weil sich die Bakterien bei feuchten Füßen besonders wohlfühlen“, gibt Dr. Schlossberger einige Tipps. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, trägt antibakterielle Seife, Cremes und Sprays auf die Haut auf. „Das erfrischt und kühlt die Füße – und lässt sie gut riechen.“ Ein weiterer Vorteil: Fußpuder und Fußcremes tun strapazierter Haut gut, beugen Blasen vor, hemmen Entzündungen und reduzieren das Fußpilzrisiko dank ihrer antibakteriellen Wirkung.

Die besten Tipps und Hausmittel bei Schweißfüßen

  • Offene Schuhe tragen: Eine der einfachsten Methoden gegen Schweißfüße ist das richtige Schuhwerk. Gerade an heißen Sommertagen kommt so genug Luft an die Füße. In offenen Sandalen oder Flip-Flops kann der Schweiß direkt verdunsten.
  • Die richtigen Socken wählen: Socken aus Kunststoff und Synthetik nehmen keinen Schweiß auf und machen die Schuhe zu einer Schwitzkammer. Dünne Socken aus Baumwolle sind atmungsaktiv und leiten den Schweiß nach außen ab.
  • Schuhe desinfizieren: Auch bei geschlossenen Schuhen sollten wir auf atmungsaktive Materialien wie Leder achten. Außerdem sollten die Schuhe regelmäßig desinfiziert werden, um den geruchsbildenden Bakterien den Garaus zu machen und Fußpilz zu vermeiden. 
  • Fußhygiene: Gönnen Sie sich ruhig hin und wieder ein Fußbad mit Lavendelöl, Meersalz oder Salbei und trocknen Sie die Füße anschließend gründlich ab, sodass keine Nässe zurückbleibt.
  • Deosprays und Fußcremes: Spezielle Deosprays, Cremes und Fußpuder können die Schweißproduktion hemmen und Bakterien bekämpfen.
  • Einlagesohlen aus Leder oder Zedernholz saugen den Schweiß auf und können so Fußgeruch verhindern.

Wann sollten Betroffene zum Arzt?

Es ist nicht heiß? Sie treiben keinen anstrengenden Sport? Und keine Tipps und wirksame Mittel helfen? Falls Sie in solchen Fällen weiterhin übermäßig schwitzen, kann eine Hyperhidrose dahinterstecken. Das krankhafte Schwitzen kann typische Körperstellen wie Füße, Hände und Achseln betreffen. Haben Sie den Verdacht auf eine Hyperhidrose, sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen. Mithilfe einer Anamnese (die Krankengeschichte des Patienten), verschiedenen Testverfahren sowie körperlichen Untersuchungen kann der Experte herausfinden, ob eine Hyperhidrose vorliegt und welche Grunderkrankung (wie eine Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes mellitus) die Krankheit auslöst.

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