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Datum:02.01.2020 - Kategorie:Familie
Lesedauer:ca. 7 Min.

Hormone in der Schwangerschaft

Trauer, Reizbarkeit, plötzliche Euphorie – viele Frauen empfinden ihre Schwangerschaft als gefühlsgeladene Achterbahnfahrt. Auslöser sind die Hormone. Die Botenstoffe managen die Schwangerschaft: Sie lassen Frauen zu Beginn mit Übelkeit und nach der Geburt mit dem melancholischen Babyblues kämpfen. Aber: Welche Hormone spielen welche Rolle?

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass die Schwangerschaftshormone in der Gebärmutter wirksam werden, dort muss der Körper einige wichtige Veränderungen in Gang setzen. Hormone ermöglichen eine Art Kommunikation zwischen Mutter und Kind“, erklärt Hebammenwissenschaftlerin Prof. Dr. Christiane Schwarz.

Schon direkt nach der Befruchtung der Eizelle beginne der Körper damit, sich auf die Schwangerschaft vorzubereiten. Angetrieben wird diese Umstellung von speziellen Hormonen. Die fünf wichtigsten Hormone für die Schwangerschaft sind hCG, Progesteron, Östrogen, Oxytocin und Prolaktin. Sie haben verschiedene Funktionen und Auswirkungen auf den Körper der werdenden Mutter.

Die wichtigsten Schwangerschafts-Hormone

  • FSH: Das Follikelstimulierende Hormon ist das erste einer ganzen Kaskade von Hormonen – es macht die Schwangerschaft erst möglich, indem es den Eisprung stimuliert. 
  • LH: das Luteinisierende Hormon orchestriert zusammen mit dem FSH den Menstruationszyklus. Beide sind während der Schwangerschaft inkativ.
  • hCG: Das humane Choriongonadotropin kommt ins Spiel, sobald die Eizelle befruchtet wird. Es stimuliert zwei andere Hormone, Östrogen und Progesteron, und unterdrückt das Immunsystem, damit das Kind nicht als „Fremdkörper“ abgestoßen wird.
  • Östrogen: Dieses Hormon wird erst durch hCG und später durch die Plazenta (Mutterkuchen) stimuliert. Es sorgt für das Wachstum der Gebärmutter und die Entwicklung des Kindes.
  • Progesteron: Wird ebenso wie Östrogen über die Plazenta reguliert. Es sorgt unter anderem für das Wachstum der Brust und macht als Vorbereitung auf die Geburt Gelenke und Bänder weicher.
  • Prolaktin: Regt in der Schwangerschaft das Wachstum der Brüste an. Während der Stillzeit stimuliert es die Milchproduktion.
  • Oxytocin: Das Hormon ist zuständig für die Kontraktionen der Gebärmutter, aber auch für die Mutter-Kind-Bindung und den Milchfluss beim Stillen. Es ist stressanfällig, daher ist zum Gebären und Stillen Geborgenheit wichtig.

Auch Männer sind ein „bisschen schwanger“

Eine Schwangerschaft führt nicht nur bei der Frau zu hormonellen Veränderungen. Forscher der University of Michigan haben herausgefunden, dass eine Schwangerschaft auch für werdende Väter nicht folgenlos bleibt: Auch ihre Hormone verändern sich, wenn ihre Partnerin ein Kind erwartet. So nimmt der Gehalt der Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen bei Männern messbar ab. Indem weniger aggressionsförderndes Testosteron in ihrem Blut kreist, werden Männer schon während der Schwangerschaft auf Fürsorglichkeit eingestellt – und so auch hormonell auf ihre Vaterrolle vorbereitet.

Kurzinterview:3 Fragen an Prof. Dr. Christiane Schwarz

Sie ist Leiterin des deutschlandweit ersten universitären Studiengangs der Hebammenwissenschaft und forscht an der Universität zu Lübeck zu Hormonen und der physiologischen Geburt.

Hormone haben ja auch so manch unangenehme „Nebenwirkungen“. Durch hCG leiden zwei Drittel aller schwangeren Frauen unter Übelkeit. Östrogene lassen die werdende Mutter auf einmal schnarchen. Warum ist das so?

Der Körper leitet großartige Anpassungsarbeiten, um für das wachsende Kind gute Bedingungen zu schaffen. Manchmal geht das ein kleines bisschen auf Kosten der Mutter. Weiches Gewebe im Unterleib ist gut fürs Gebären – aber das wissen die Atemwege nicht und beginnen ein wenig zu schnarchen. Dazu kommt, dass die Schwangeren manchmal in ungewohnten Positionen schlafen, weil der Bauch im Weg ist.

Wie lange bleibt eine Frau nach der Geburt noch „Opfer“ ihrer Hormone?

In den ersten Tagen geht es noch drunter und drüber, danach spielt sich alles ein. Das Prolaktin fließt während der gesamten Stillzeit und unterdrückt FSH und LH - danach geht der normale Zyklus wieder seinen Gang.

Sie sind Hebamme und gleichzeitig auch in der Forschung tätig. Welche Themen sind in der Wissenschaft aktuell besonders relevant?

Hormone sind tatsächlich ein spannendes Forschungsthema, besonders mein Lieblingshormon, das Oxytocin. Was das alles kann: Es schafft Bindung, Vertrauen, Zärtlichkeit, aber auch Aggressionen und Abwehrverhalten. Und dann die körperlichen Wirkungen: Wehen, Milchfluss. Es gibt so viele offene Fragen, was Hormone in der Schwangerschaft angeht…da können wir noch Jahre mit der Forschung verbringen.

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