Abnehmen durch Wandern: Sport und Privatleben verbinden
Wer abnehmen will, probiert viele Diäten und Sportarten aus. Oft unterschätzt wird dabei das Wandern. Zu Unrecht! Denn es lässt nicht nur die Pfunde purzeln, sondern kommt der gesamten Gesundheit zugute.
Wer abnehmen will, muss nicht nur weniger essen, sondern auch im Fitnessstudio oder beim Joggen so richtig schwitzen. Für Leute mit Übergewicht keine schöne Aussicht, denn je mehr Kilos Knochen und Gelenke belasten, umso schwerer fällt ein aktives Leben. Gut, dass es auch anders geht. Im wahrsten Sinne des Wortes! Wandern ist das ideale Mittel, um dauerhaft abzunehmen, seine Fitness zu steigern und gesünder zu leben. Marcel Lossie ist dafür ein Paradebeispiel.
Teures Equipment ist nicht notwendig
Seit einem Jahr ist der Endvierziger aktiver Wanderer. Mit großem Erfolg. Mehr als 40 Kilo hat Lossie in dieser Zeit abgenommen. „Ich fühle mich heute richtig gut, brauche keine Waage mehr, weil ich einfach zufrieden mit mir bin“, sagt der Bielefelder. Zum Wandern kam er eher zufällig, nachdem er entschieden hatte, endlich etwas für seine Gesundheit zu tun. Nach Gesprächen mit einem Bekannten gefiel ihm vor allem die Aussicht, nicht sofort teures Equipment kaufen zu müssen, sondern einfach loslegen zu können. „Ein Wald oder eine ähnlich schöne Natur vor der Haustür, gute Schuhe, schon kann es losgehen“, erklärt Lossie, der heute mindestens zwei- bis dreimal wöchentlich wandert. Immer mindestens 10 Kilometer.
Wandern hat eine gesunde Wirkung
Doch was genau ist eigentlich Wandern? Wie unterscheidet es sich von einem Spaziergang? Der deutsche Wanderverband gibt Antwort: Von einer Wanderung wird gemeinhin dann gesprochen, so der Verband, wenn man mindestens eine Stunde in der Landschaft geht. Und genau in diesem Umstand, mindestens eine Stunde aktiv unterwegs zu sein, ist auch die gesunde Wirkung des Wanderns begründet. Die jetzt sogar bewiesen wurde.
Forscher der Universität Halle-Wittenberg haben das Wandern für eine Studie genauer untersucht. Dafür traf sich eine Gruppe Berufstätiger zweimal wöchentlich zum Wandern - über einen Zeitraum von sieben Wochen. Am Ende der Zeit wurde die körperliche Verfassung mit einer Kontrollgruppe verglichen, die in der Zeit nicht aktiv war. Die Ergebnisse erstaunten die Wissenschaftler. Nicht nur das Gewicht und der Body-Mass-Index reduzierten sich bei den Wanderern merklich, auch die Herzfrequenz und die gemessenen Blutdruckwerte sanken deutlich (um durchschnittlich 9 Punkte pro Wert) bei den aktiven Wanderern.
Mit Wandern Sport und Privatleben verbinden
Ausschlaggebend für die Gewichtsreduktion und die anderen Entwicklungen ist, dass Wandern ein sogenanntes aerobes, also moderates, Ausdauertraining ist. Es sorgt für mehr Grundlagenausdauer, wodurch man mit der Zeit immer längere Wanderungen meistern kann. Durch die andauernde Bewegung während einer Wanderung wird der Körper zudem gezwungen, auf Fettreserven als Energiequelle zurückzugreifen.
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So verbrennt man während einer leichten zweistündigen Wanderung mit dezenten Steigungen etwa so viele Kalorien wie bei einer 75-minütigen Joggingrunde. Zudem wird der Herzmuskel gestärkt, was dauerhaft für einen niedrigeren Puls und sinkenden Blutdruck sorgt. Weiterer netter Nebenaspekt: Wandern trainiert viele Muskelgruppen, ohne sie zu überbeanspruchen. Ideal für Sporteinsteiger. Und damit immer noch nicht genug, es gibt noch mehr Gründe, die für regelmäßiges Wandern sprechen. Wer Freunde und Familie mitnimmt, verbindet Sport und Privatleben perfekt.
Darum kann ich jedem nur raten, einfach anzufangen. Es verändert das Leben!
Wandern baut Stress ab
Für Marcel Lossie gibt es aber noch einen ganz anderen Pluspunkt, der ihn zum Wanderbegeisterten gemacht hat: „Man kann perfekt abschalten und Stress abbauen“, sagt der Bielefelder. Die Ruhe des Waldes und das konstante Gehen sorgen für mehr Ausgeglichenheit – während der Wanderung, aber auch im Alltag.