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Datum:03.11.2020 - Kategorie:Fitness
Lesedauer:ca. 6 Min.

Sportverletzungen - Prof. Ingo Froböse im Interview

Autsch! Ein falscher Tritt, eine unaufmerksame Bewegung – und der Knöchel ist verstaucht oder der Muskel gezerrt. Wie man Sportverletzungen vorbeugt und warum Fußballer wie Marco Reus besonders gebeutelt sind, erklärt Sportwissenschaftler Prof. Ingo Froböse im Interview. 

Herr Prof. Froböse, wann spricht man von einer Sportverletzung?

Sobald eine medizinische Behandlung erforderlich ist. Wir unterscheiden dabei zwischen Überlastungsverletzungen und akuten Verletzungen. Zur ersten Gruppe zählen Muskelfaserrisse und -zerrungen, die durch zu viel Training oder falsche Bewegungsabläufe entstehen. Akute Verletzungen werden durch akute Ereignisse wie Stürze oder Zusammenpralle ausgelöst und kommen deutlich seltener vor.

Gibt es Sportarten mit einem besonders hohen Verletzungsrisiko?

Viele Sportarten bergen ein gewisses Verletzungsrisiko. Spiel- bzw. Ballsportarten mit hohem Körpereinsatz wie Fußball und Handball aber sind besonders verletzungsintensiv. 

Warum sind Fußball und Handball so riskant?

Es handelt sich um dynamische Kontaktsportarten: Die vielen schnellen Richtungswechsel und kurzen Sprints belasten die Muskeln und Gelenke ganz besonders. Auch die Zweikämpfe und Zusammenstöße erhöhen die Verletzungsgefahr. Tennisspieler, Läufer oder Kraftsportler landen seltener beim Arzt – und dann auch eher mit chronischen Beschwerden wie an den Gelenken.

Am besten entstehen Verletzungen natürlich gar nicht erst. Wie beuge ich ihnen effektiv vor?

Prävention ist das A und O. Es ist wichtig, ausgeruht zum Sport zu gehen und im Vorfeld genügend zu trinken. Übermüdung und zu starke Beanspruchung führen nämlich zu Durchblutungsstörungen und erhöhen das Verletzungsrisiko. Generell gilt: Wer ausreichend Sport treibt, baut eine gesunde Muskulatur – und damit auch einen besseren Schutzschild auf.

Es heißt oft, Dehnen schütze vor Verletzungen. Welche Rolle spielt das richtige Aufwärmen?

Das kommt darauf an, was ich vorhabe. Für Sprint- und Schnelligkeitstrainings ist eine intensive Aufwärmphase sicher sinnvoll, weil sie die Durchblutung und Nervenleitgeschwindigkeit vorbereitet. Falls ich aber nur eine lockere Runde Joggen möchte, brauche ich mich vorher nicht extra warmmachen. 

Blickt man auf Profisportler, entdeckt man große Unterschiede in der Verletzungsanfälligkeit. Ein Marco Reus zum Beispiel ist häufig verletzt, ein Cristiano Ronaldo fast nie. Gibt es Menschen, die stärker zu Verletzungen neigen als andere?

Klar, das ist so. Ein Spargeltarzan wie Marco Reus bringt einfach schlechtere muskuläre Voraussetzungen mit, um die Gelenke ausreichend zu stabilisieren oder zu schützen. Bei Hobbysportlern kommt hinzu: Sie lassen die Verletzungen oft nicht richtig ausheilen, was zu Folgeverletzungen führt.

Wie erkenne ich denn, ob die Verletzung vollständig abgeklungen ist und ich wieder voll belastbar bin?

Das ist eine schwierige Frage. Ein gutes Zeichen ist, wenn man keinen Narbenschmerz mehr bei der Dehnung spürt. Auch ein Test vor dem Spiegel kann Aufschluss geben: Mache ich zum Beispiel Kniebeugen und das Knie zeigt dabei keine auffälligen Kompensationsbewegungen mehr, dürfte es wieder voll belastbar sein. Endgültige Sicherheit gibt es aber nur vom Arzt oder Therapeut.

Wie sieht es eigentlich im Alter aus? Steigt das Verletzungsrisiko parallel zu meinen Lebensjahren?

Nur, wenn man nichts tut. Auch im hohen Alter lassen sich Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit trainieren, weil sich die Muskulatur etwa alle 15 Jahre erneuert. 

Unsere Muskulatur steckt also immer in der Pubertät!

Die Gewebequalität nimmt zwar mit dem Alter ab - mit Sport und einem gesunden Lebensstil kann man aber bis zu 80 Prozent der ursprünglichen Leistungsfähigkeit aufrechterhalten. Der Gesundheitsnutzen von Sport ist also immer größer als das Verletzungsrisiko!

Prof. Ingo Froböse ist Fachmann für bewegungsorientierte Präventions- und Rehabilitationswissenschaften an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Er hat zahlreiche Bücher zu den Themen Fitness, Ernährung und Muskelaufbau veröffentlicht.

Risikofrei trainieren

Zwei Millionen – so viele Deutsche verletzen sich jährlich beim Sport. Um die Risiken zu minimieren, empfiehlt sich für Sportanfänger und Wiedereinsteiger ein gründlicher Fitness-Check. Im Rahmen unseres Gesundheitskontos bezuschussen wir Ihnen eine sportmedizinische Untersuchung und Beratung pro Kalenderjahr. 

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